Unter der blauen Sonne

Autor*in
Pohl, Peter
ISBN
978-3-401-05427-8
Übersetzer*in
Kicherer, Birgitta
Ori. Sprache
Schwedisch
Illustrator*in
Schneider, Frauke
Seitenanzahl
192
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2002
Lesealter
12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Tim lebt in einer technisierten Welt nach einer Umweltkatastrophe. Nach der Geburt seiner Schwester Pya ist die Familie zu den “Priviligierten” aufgenommen worden und Tims Gesundheitszustand bessert sich schlagartig, durch die ihm zuteil gewordene Impfung. Per Computer erfahren die “Heim-Bewohner”, wann es Zeit zur Nahrungsaufnahme und für die Schlafintervalle ist. Obwohl eines Tages die Computer anzeigen, dass draußen Limit - der Gift-Grenzwert erreicht ist bei dem niemand mehr ins Freie darf, haben alle Erwachsenen und die meisten Jungen ihr perfekt abgeschirmtes Heim verlassen. Tim ist fassungslos und beginnt zu zweifeln. Außerdem muss er die kostbaren Mädchen - Kinder versorgen, die im Heim behütet werden, weil es nur noch so wenige von ihnen gibt.

Beurteilungstext

Der Autor hat mit diesem Buch eine Welt nach einer Umweltkatastrophe geschaffen. Die Hauptperson Tim führt uns durch seine - diese Welt, die allmählich, sowie auch Tims Sprache, quasi vor den Augen des Lesers zerfallen.
Die Sprünge des Erzählens zwischen altertümlichen, überholten Gedanken einerseits und modernen Ideen andererseits, sind beim Lesen besonders deutlich. Auffalllend ist, dass in diesem Text, der es in anderer Hinsicht mit den Einzelheiten sehr genau nimmt, überhaupt keine Angaben über Größen, Abstände und Zeiträume vorkommen. Verbote und strenge Regeln scheinen die Kultur zu kennzeichnen, aus der Tim berichtet.
Der Inhalt des Buches ist fiktiv, aber glaubwürdig und regt zum Nachdenken an. Gehören wir zur Epoche der “Barbaren”? Sind nicht manche Handlungsweisen der “Barbaren” auf unsere Handhabe des “Gewissens” und der “Verantwortung” mit der Umwelt übertragbar? Und muss/ kann es nicht zwangsläufig zu einem Verlauf kommen, wie ihn Tim erlebt?
Dieser Junge, auf dem plötzlich so viel Verantwortung lastet, dem Zweifel kommen; der nicht verstehen kann, warum die Erwachsenen das Heim verlassen haben; der sich fragt, ob die Lehrer ihm wirklich die Wahrheit über die Welt beigebracht haben und ob das System, in dem er lebt, tatsächlich so unfehlbar ist.
Das ist mir eigentlich wichtigste Aussage: Nicht blindlings einem System/ Kontrolle/ Herrscher/ Betriebssystem... folgen, sondern eigene Meinung/ Standpunkt bilden und danach leben - nach eigenem Gewissen und mit Verantwortung.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von T-SW.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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