Traumopa

Autor*in
Verroen, Dolf
ISBN
978-3-7725-2855-2
Übersetzer*in
Erdorf, Rolf
Ori. Sprache
Holländisch/Niederlä
Illustrator*in
Dematons, Charlotte
Seitenanzahl
40
Verlag
Freies Geistesleben
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Stuttgart
Jahr
2021
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Der zehnjährige Thomas verbringt eine Woche bei seinen Großeltern und gerade in dieser Woche stirbt eines Nachts sein Opa. Die Geschichte ereignet sich in den wenigen Tagen zwischen Tod und Beerdigung und thematisiert die Trauer Thomas‘, aber auch viele schöne Erinnerungen an den Opa, der so viel von seinen Träumen erzählte.

Beurteilungstext

Die Geschichte wird aus Thomas Perspektive erzählt. Er hat schon einiges über das Sterben gehört, doch nun, als es tatsächlich so weit ist, ist vieles anders. Der Autorin gelingt es sehr gut, die Leserinnen und Leser nachvollziehen zu lassen, wie Thomas trauert, welche Vorstellungen und Fragen ihn bewegen.
Eine Besonderheit des Textes ist, dass er zwar im Präsens verfasst wurde, aber nicht den Anspruch erweckt, die Geschehnisse vollständig darzustellen. Viel eher wirken die Texte wie Eindrücke, die so prägnant erscheinen, dass sie erzählt werden sollen.
Das wird noch durch die kurzen Textpassagen verstärkt, deren Beginn jeweils durch eine Initiale markiert wird und die nie länger als eine Seite sind. Der Text schmückt nicht aus, in kurzen prägnanten Sätzen werden das Geschehen und die Stimmung dargestellt. Auf der gegenüberliegenden Seite findet sich jeweils eine quadratische Schwarz-Weiß-Zeichnung. Durch die Gestaltung der Bilder wird die Tristesse der Situation eindrücklich unterstrichen. Nur die Mütze von Thomas und der Schal, den der Opa getragen hat, werden in Rot dargestellt.
Der Ich-Erzähler erinnert sich an seinen Opa, besonders an dessen Träume, die er wiedergibt. Hier wechselt die Autorin die Erzählperspektive und der Opa wird zum Ich-Erzähler. Es wirkt, als würde der Verstorbene den Leserinnen und Lesern seine Träume selbst erzählen und damit wird Thomas Opa noch präsenter. Hier verändert sich auch die Gestaltung des Buches: Es gibt farbige Hintergründe, Schrift und Text gehen ineinander über. Der übermenschlich groß wirkende Opa wird nur umrisshaft skizziert, trägt jedoch immer den roten Schal.
Kurz vor Ende des Buches wird Thomas Angst davor sehr eindrücklich, seinen Opa zu vergessen: Der gesamte Hintergrund der Doppelseite ist mit schwarz-grauer Tusche verschmiert, Thomas Gesicht ist nicht erkennbar. Der Schreck dauert nur kurz: schon die nächste Seite strahlt in Blau und Gelb: Thomas konnte sich wieder erinnern und trägt auf der Innenseite des Buchrückens nun selbst den Schal seines Opas.
Dieses Buch schafft es insbesondere durch das starke Ineinandergreifen von bildlicher Gestaltung und textlicher Präzision, eine eindrückliche Stimmung der Zeit zwischen Tod und Beerdigung eines geliebten Menschen zu erzeugen, die auch schon für Kinder nachvollziehbar ist – sehr zu empfehlen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von szi; Landesstelle: Schleswig-Holstein.
Veröffentlicht am 08.02.2022

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