Traumopa

Autor*in
Verroen, Dolf
ISBN
978-3-7725-2855-2
Übersetzer*in
Erdorf, Rolf
Ori. Sprache
Illustrator*in
Demantons, Charlotte
Seitenanzahl
40
Verlag
Freies Geistesleben
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2021
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Das Bilderbuch „Traumopa“ thematisiert den Tod des geliebten Großvaters und wie der fast zehnjährige Enkelsohn Thomas mit diesem einschneidenden Ereignis umgeht, es verarbeitet und letztendlich Trost findet.

Beurteilungstext

Der mehrfach ausgezeichnete, niederländische Schriftsteller, Dolf Verroen, der beispielsweise 2006 den Deutschen Jugendliteraturpreis gewann, schafft mit diesem Bilderbuch ein Kommunikationsmittel, um mit Kindern über den Tod ins Gespräch zu kommen. Denn „Traumopa“ erzählt den persönlichen Weg des bald zehnjährigen Thomas, wie er den Tod seines Opas erlebt und verarbeitet.
Als Thomas bei seinen Großeltern eine Woche zu Besuch ist, verstirbt plötzlich sein Großvater in der Nacht im Schlaf. Während sich die Erwachsenen um die Bestattung kümmern, bleibt Thomas zunächst mit seinen Gedanken und Gefühlen alleine. So schleicht er sich heimlich ins Zimmer zu seinem toten Opa. Er ist überrascht, dass Opa nicht unheimlich oder tot aussieht, sondern ein wenig lächelt, so als hätte es ihm gefallen zu sterben. Das einzig Sonderbare ist, dass Opa nicht mehr so aussieht, als würde er träumen. Die Verbundenheit zwischen Großvater und Enkel drückt sich vor allem durch die Erzählungen des Opas über seine Träume zu Lebzeiten aus, an die sich Thomas nun erinnert.
Entsprechend wechseln Text und Bilder zwischen Realität mit dem Tod des Opas und Traumwelt, die die Erinnerungen von Thomas an die gemeinsamen Gespräche mit Opa über seine Träume wiederspiegelt. Das Wechselbad der Gefühle in Thomas wird zudem gekonnt von der Illustratorin Charlotte Dematons durch die unterschiedlichen Farbgebungen in ihren Bildern unterstrichen. So sind beispielsweise der Tod des Opas, seine Abholung durch den Bestatter oder das Fehlen des Opas am Küchentisch in dunklen und grauen Tönen gezeichnet. Ebenfalls die Beschreibungen der Traurigkeit, der Wut oder des Gefühls des Vermissens des Opas von Thomas werden durch graue Bilder begleitet. Genauso die kindliche Auseinandersetzung mit dem Gedanken „Was kommt nach dem Tod?“ sowie der Gedankenaustausch mit seinem muslimischen Freund Omar darüber.
Trotz der grauen Zeichnungen der Bilder gibt es einen roten Gegenstand auf jedem dieser Bilder: Einmal die rote Kappe des Jungen oder der rote Schal des Opas.
Im Gegensatz dazu werden die Erinnerungen an die Träume des Opas in schillernden bunten Farben dargestellt. Es fällt zudem auf, dass die Träume des Opas sich eigentlich immer mit dem „Fliegen“ beschäftigen. So träumte er beispielsweise einmal in die Tiefe zu stürzen, ein anderes Mal ein Vogel zu sein oder selbst glücklich im Himmel über der Stadt zu schweben. In einem seiner Träume ist er so groß, dass er die ganze Welt umfassen konnte. In diesen Träumen des Opas spiegelt sich excellent versteckt die kindliche Hoffnung wider, dass da noch etwas nach dem Tod ist. Dass der Opa vielleicht irgendwo im Himmel oder in allem auf der Welt ein Stück von Opa ist. Das Buch endet mit einem Traum von Thomas, der von seinem Opa träumt, wie er eine Ballonfahrt macht und dabei glücklich aussieht. Dies spendet Thomas in seiner Trauer über den Verlust des Opas Trost und die Angst, die Stimme oder die Gestalt des Opas zu vergessen, ist verflogen. Dass Thomas mit seinem Opa in einer ewigen Verbindung steht, zeigt auch das bunte Bild auf dem Buchdeckel. Dort trägt Thomas nicht nur seine rote Kappe, sondern auch den roten Schal seines Opas und blickt in die Sterne. Schlussendlich hilft dieses Kinderbuch jungen Kindern beim Abschiednehmen von einem geliebten Menschen und spendet Trost. Sehr empfehlenswert.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPBTi; Landesstelle: Rheinland-Pfalz.
Veröffentlicht am 07.09.2021

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