Traumopa

Autor*in
Verroen, Dolf
ISBN
978-3-7725-2855-2
Übersetzer*in
Erdorf, Rolf
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
Dematons, Charlotte
Seitenanzahl
40
Verlag
Freies Geistesleben
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Stuttgart
Jahr
2021
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Opa ist gestorben – und der Enkel ist nah dabei. Doch was bedeutet das und wie gehen wir damit um? Ein Kinderbuch über den Tod.

Beurteilungstext

Die Eltern sind gerade verreist und der Protagonist bei den Großeltern, als der Opa plötzlich und unvorhergesehenerweise stirbt. Zuerst darf der Enkel ihn nicht sehen, aber heimlich besucht er ihn. Er erinnert sich an den Opa und seine Träume, die er immer erzählt hat, er beobachtet die Oma bei der Trauer-Arbeit. Viel ist zu organisieren und liebe Menschen kommen zu Gesprächen zu Besuch. Dann gibt es ein Begräbnis, Opa wird eingeäschert und schließlich stellt sich auch die Frage, was nach dem Tod kommt. Von seinem Freund Omar, der Muslim ist, weiß er, dass es da verschiedene Vorstellungen gibt, denen man folgen kann. Letztendlich sind es die Träume, die den Verlust überbrücken helfen. Denn der Enkel kann sich an Opas Träume erinnern, die er immer erzählt hat, und als er beginnt den Opa zu vergessen, begegnet er ihm im Traum, und das ist fast so wie ein Leben nach dem Tod und eine schöne Erinnerung.
Das bebilderte Kinderbuch führt sensibel und in kurzen Szenen in das Sterben und die Trauerbewältigung ein, indem Menschen beobachtet werden und bestimmte Elemente des Trauerns und kulturelle Aspekte des Todes angesprochen werden. Immer sind das aber Reaktionen bezogen auf den Einzelfall, so dass hier ein typischer, wenn auch nicht verallgemeinerbarer Verlauf dargestellt wird. Damit kann eine Offenheit für Momente des Sterbens in unserer Zeit geschaffen werden. Mit dem Protagonisten können die Lesenden nachvollziehen, was für die Menschen in der Situation wichtig ist, was es zu bedenken und auch zu erledigen gilt, wie verschiedenen die Deutungen und auch die emotionalen Reaktionen sind etc. Das Buch bietet damit Einblick in die Vielfalt des Sterbens in einer Zeit, in der diese Prozesse Kinder oft nicht mehr zugetraut und zugemutet werden.
Die kurzen Texte sind mit Aquarellillustrationen gehalten, die grau und nur mit ganz weniger Farbergänzungen versehen sind. Sie sind atmosphärisch gehalten, detailgenau aber offen als emotionaler Spiegel. Die Bilder zu den Träumen des Opas hingegen sind randlose und seitenfüllende Szenen, die nur angedeutet werden, farblich kräftig und gleichzeitig federleicht die seltsamen Szenen zeigen.
Das vorliegende Bilderbuch führt sensibel in die Kultur des Sterbens ein. Es nimmt mit, ohne Deutungen und Konzepte aufzuoktroyieren und lädt zum eigenen Philosophieren und Weiterdenken ein. Sehr zu empfehlen!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mr; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 21.05.2021

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