Stell dir vor, es wäre Frieden

Autor*in
Engelmann, ReinerFreund, Claudia
ISBN
978-3-570-31570-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
218
Verlag
cbj/cbt
Gattung
Sonstiges
Ort
München
Jahr
2023
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
10,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

„Stell dir vor, es wäre Frieden“. Welche Bilder kommen in den Sinn, wenn diese Frage gestellt wird? Die Frage ist Titel eines Sammelbands mit ganz unterschiedlichen Textformaten. Er setzt sich mal knapp, mal ausführlich mit den Themen Gewalt, Krieg, Hoffnung und Frieden auseinander.

Beurteilungstext

Durchaus bekannte Kinder- und Jugendbuchautor:innen haben Texte zum Buch beigesteuert. Die Bandbreite ist groß: Sie reicht von Gedichten über Essays, Reportagen, die um Protokolle ergänzt sind, bis hin zu Erzählungen und Reflexionen. Manche Werke sind aus der Perspektive von Geflüchteten erzählt, manche sind eher philosophische Betrachtungen von Beobachter:innen.
Die meisten eint das Thema „Krieg“ – trotzdem fehlt eine Art roter Faden, eine Choreographie der Texte. Beim Lesen kommt der Begriff Sammelsurium in den Sinn, jeder neue Beitrag wählt eine andere Form, Erzählweise und Sprache. Positiver formuliert: Es handelt sich um einen breit gefächerten Textfundus für Menschen, die über die Themen Krieg und Frieden ins Gespräch kommen möchten. Das ist auch das erklärte Ziel des Buches.
Einige Texte sind schwer zugänglich: Es ist unklar, wer eigentlich spricht (fehlende Anführungszeichen erschweren es, den Überblick zu behalten); ein anderes Mal wird nicht linear erzählt, auch grausame Geschichten tauchen auf.
Die Fragen, die beim Lesen immer stärker werden, sind: Für wen wurden die Texte eigentlich geschrieben und in dieser Art zusammengestellt? Fühlen sich Jugendliche davon angesprochen? Es scheint v.a. ein (nachvollziehbares) Bedürfnis der ganz unterschiedlichen Autor:innen zu sein, eigene Erfahrungen und Gefühle zu verarbeiten. Vielfach ist – verständlicherweise – Ohnmacht und Hilflosigkeit spürbar. Hoffnung gibt es wenig, hier führt der Titel „Stell dir vor, es wäre Frieden“ ein wenig in die Irre. Sicherlich ist er, wie einige der Beiträge, eine Einladung zum (gemeinsamen) Nachdenken. Dennoch bleibt der Eindruck: Hier wurden Texte für Pädagog:innen zusammengestellt, im Vordergrund stehen Bedürfnisse und Ansichten von Erwachsenen.
Wirklich enttäuschend ist die Aufmachung: Der Verlag scheint kein großes Interesse an einem ansprechenden Layout gehabt zu haben. Das Buch ist eher lieblos (und wahrscheinlich kostensparend) im Softcover auf dünnem Papier gedruckt. Illustrationen oder visuelle Ergänzungen gibt es keine – das ganze Buch wirkt wie aus den 1990er Jahren. So macht man nicht neugierig oder lädt dazu ein, es in die Hand zu nehmen. Schade, ob der vergebenen Chancen!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ah; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 22.12.2023

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