So Hungry - Geschichte einer Magersucht

Autor*in
Erkel, van
ISBN
978-3-7941-7035-7
Übersetzer*in
Kiefer, Verena
Ori. Sprache
Niederländischen
Illustrator*in
Schürmann, Kerstin (Umschlaggest.)
Seitenanzahl
232
Verlag
Gattung
Erzählung/Roman
Ort
Düsseldorf
Jahr
2005
Lesealter
16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die 17-jährige Evelien erzählt ihre Geschichte der unbewältigten Trauer um den Tod ihrer Mutter, die sie in eine schwere seelische und körperliche Krise stürzt.

Beurteilungstext

Der Titel ”So hungry” drückt die Sehnsucht nach Geborgenheit aus, die Evelien, die Ich-Erzählerin, nach dem Tod ihrer Mutter nirgendwo zu finden scheint. Ihr Vater hat bald wieder geheiratet, und Evelien fühlt sich von ihm verraten und verlassen. Sie ist auf der Suche nach einem neuen Zuhause, das sie jedoch weder im Jugendclub, noch im Heim für Betreutes Wohnen, noch bei Matthews findet, von dem sie sich eine Weile fast verstanden fühlt. Unter dem seelischen Druck reagiert ihr Körper mit Essstörungen und Magersucht.
Der Roman wurde aus dem Niederländischen ins Deutsche übertragen. Er versucht die innere Zerrissenheit einer Siebzehnjährigen, die um Liebe und Anerkennung ringt, spüren zu lassen. Dabei arbeitet die Erzählung stark mit direkter Rede, inneren Monologen und Dialogen, die jeweils das Misslingen jeglicher Kommunikation und das Misstrauen der zahlreich auftretenden Personen untereinander aufzeigen. Die Ich-Erzählerin selbst ist sich bewusst, dass sie Sätze fast nie zu Ende bringt, sie “rennt ihnen manchmal hinterher wie ein Hirtenhund seinen Schafen.” Probleme werden aufgeworfen, eventuelle Lösungen verworfen, Projekte werden ins Spiel, aber nichz zu Ende gebracht - wie z.B. die Beschäftigung mit den Granitfiguren des Vaters und der Mutter von Käthe Kollwitz auf einem Soldatenfriedhif in Flandern. Für die Leser erschwert der Erzählstil die Identifikation mit der Protagonistin, die um sich eine Mauer baut und trotzdem auf der Suche nach Liebe ist. Dass die Form der Erzählung vom Inhalt nicht ablösbar ist, darauf muss sich der Leser im Verlauf der Lektüre einstellen. Dabei werden ihn Sätze wie diese nachdenklich stimmen können: “Nach Hause kommen ist das Allerwichtigste. Manchmal muss man dafür einen langen Umweg machen.......Noch während man sucht, ist man dabei zurückzukommen.” Allein wegen dieser und ähnlicher Aussagen ist der Roman lesenswert.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Wie.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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