DER SALZIGE KUSS

Schlagwörter

• Krankheit
• Tod/Sterben

Teaser

Zarte Liebesgeschichte zweier 17-jähriger Jugendlicher im Angesicht des Todes

Beurteilungstext

Kobe, ein fettsüchtiger Teenager und Nienke, eine todkranke 17-jährige haben sich im belgischen Sanatorium kennen gelernt und sich ineinander verliebt. Nienke leidet unheilbar an einer aggressiven Form von Mukoviszidose und stirbt am Ende des Buches. Kobe weiß das die ganze Zeit über und doch ist die beschriebene Liebesgeschichte so eindringlich, sanft und liebevoll erzählt, dass sie den Leser nicht mehr loslässt. Steffi, ebenfalls stark übergewichtig, kommt auch in das Sanatorium am Meer, teilt sich ein Zimmer mit Nienke und beobachtet das junge Glück. Die Kapitel sind jeweils aus den Perspektiven von Nienke, Kobe oder Steffi geschrieben und man lernt viel über die persönlichen Gefühle, familiären Hintergründe und Ursachen der Krankheiten. Man merkt der Autorin an, dass sie die Besuche in De Haan gefesselt und nicht losgelassen haben. Die Pfleger und Pflegerinnen werden überzeugend positiv beschrieben und auch die Patienten hat man am Ende so lieb gewonnen, dass der Abschied von Nienke selbst für den Leser schwer wird und kein Auge trocken bleibt. Über die heimtückische Lungenkrankheit Mukoviszidose erfährt man sehr viel. Der Schreibstil von Gerda van Erkel animiert immer zum Weiterlesen -vielleicht auch durch die unterschiedlich gewählten Perspektiven der einzelnen Kapitel. Dieses Buch finde ich absolut empfehlenswert für junge Leser ab 13, die offen sind für eine etwas andere Liebesgeschichte, denn die Liebesgeschichte steht im Vordergrund, auch wenn sich die traurige Krankheitsgeschichte gerade zum Ende des Buches hin fast ganz nach vorne schiebt.