Der salzige Kuss

Autor*in
Erkel, van
ISBN
Übersetzer*in
Pressler, Mirjam
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
Hanke, B.
Seitenanzahl
330
Verlag
Rowohlt
Gattung
Ort
Reinbek
Jahr
2008
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
8,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Sie kommen aus dem ganzen Land, ja sogar aus Deutschland und dem französisch sprachigen Ausland: Die Patienten des Sanatoriums am Meer: Kobe und Nienke, Steffi und Warre, Naomi, Bilal, Dylan, Helge und die anderen. Sie bleiben für längere Zeit, um zu lernen, für sich und ihre Gesundheit Verantwortung zu übernehmen - oder um zu sterben...

Beurteilungstext

Sie sind sehr verschieden, die jungen Patienten, die aus recht verschiedenen Bevölkerungsschichten hier im Sanatorium aufeinander treffen und meist zu zweit ein Zimmer teilen: Nientes Eltern sind Architekten. Sie ist das einzige Kind, 16, hat Mukoviszidose und wird am Ende sterben. Kobe und Steffi (etw gleichaltrig) sind stark übergewichtig. Sie müssen durch reduzierte, gesunde Kost und viel Sport Gewicht verlieren - “Rückfälle” bei Besuchen in ihrer jeweiligen Familie müssen durch erhöhte Anstrengungen ausgeglichen werden. Die Betreuung im Sanatorium durch Ärzte, Sozialbetreuer, Ernährungsfachleute ist ebenso liebevoll-hilfreich wie konsequent streng. Extremreaktionen wie z.B. Wutausbrüche werden von Psychotherapeuten aufgefangen und kanalisiert. Geduldet wird in einem vorgegebenen Rahmen die zart aufkeimende Liebe zwischen Kobe und Niente. Sie muss sich auf ein halbes Jahr beschränken. Obwohl diese Liebe überschattet ist von Nientes tödlicher Krankheit, von Hoffnungen, Erwartungen, Enttäuschungen, findet sie auf Wunsch Nientes ihre Erfüllung in einer gemeinsamen Nacht. Bevor Niente stirbt, nimmt sie in einem Fest im Haus ihrer Eltern Abschied von allen ihren Freunden, Betreuern u. Eltern.
Die herzzereißende, zart-traurige Liebesgeschichte angesichts des nahenden Todes steht im Mittelpunkt des anrührenden Buches. Sie zu gestalten war das erklärte Anliegen der Autorin (die auch in einem ausführlichen Nachwort ihre Erkenntnisse und Erfahrungen aus dem Sanatorium Zeepreventorium in Den Haag erläutert). Durch die Darstellung der “Haupthelden” als Icherzähler mit ihren Ängsten, Hoffnungen, Enttäuschungen, mit ihrem jeweiligen familiären Hintergrund, mit ihren Erfahrungen in Therapie und (fach)ärztlicher Betreuung erhält der Text Tiefe, Dichte und eine besondere Dynamik. Der Leser/die Leserin kann sich mit dem jeweiligen “Erzähler” identifizieren, solidarisieren, kann mitleiden oder eine Gegenposition beziehen. In besonderer Weise wird auch die ebenso straff konsequente wie liebevolle Betreuung geschildert, die den jungen Menschen helfen soll, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Es bedarf kaum der Anmerkung, dass das Buch von Mirjam Pressler mit großer Sensibilität und Sorgfalt ins Deutsche übertragen wurde.
Wahrlich: ein “besonderes Buch”, nachdrücklich empfohlen für junge Leser/innen ab ca. 12/13 Jahren - auch dann, wenn sie nicht persönlich von der Problematik betroffen sind!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPKim.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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