Schwarzes Wasser

Autor*in
Beyerlein, Gabriele
ISBN
978-3-522-18199-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
342
Verlag
Thienemann
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2010
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Bevor Hans Bruchmeier Flößer werden kann, muss er als Knecht bei einem Großbauern und in einer Weberei schuften. Auf der Suche nach seinem Vater, der als Flößer Schwarzwaldflüsse befährt, kommt Hans bis nach Mannheim, wo er hört, dass der Vater nach Amerika ausgewandert ist.

Beurteilungstext

Obwohl Gabriele Beyerlein eine fiktive Geschichte erzählt, wirken die Hauptpersonen und ihre Lebensumstände ungeheuer lebendig und echt. Dies verdanken wir ihrer bis ins kleinste Detail genauen Recherche, sodass die Beschreibung von Nahrung, Kleidung und Wohnung zuverlässig stimmt. Vor dem Hintergrund zunehmender Industrialisierung und der 48er Revolution in Baden spielt sich der von Hunger geprägte Alltag der Kleinbauern im Schwarzwald ab. Dem Rückgang des Holzhandels mit Holland folgen Entlassungen der Flößer, Arbeitslosigkeit und Verarmung. Deshalb und wegen der Kartoffelfäule verschuldet sich die Famillie Bruchmeier immer mehr, so dass die Mutter beschließt, mit ihren Kindern ins Wiesetal zu wandern, um in einer neu eröffneten Fabrik Geld zu verdienen. Aber auch dort müssen alle 12 - 14 Stunden bei minimalem Lohn hart arbeiten. Für viele Schwarzwälder erscheint schließlich das freie Amerika als das gelobte Land. Durch folgerichtigen Ablauf der Handlung, detailierte, stilistisch einwandfreie Erzählweise und manche unerwartete Wendung ist dieser historische Jugendroman von der ersten bis zur letzten Seite spannend, informativ und sehr eindrucksvoll. Die einzige Frage, die unbeantwortet bleibt, ist, ob Hans seinen Vater je wiedersehen wird. Bei allen Enttäuschungen und Rückschlägen, die der Junge verkraften muss, meint es das Schicksal immer wieder gut mit ihm, so dass er zuversichtlich seinen Weg gehen kann. Zeichnungen von Florian von Wissel (S. 322, 324, 325,327) verdeutlichen Beyerleins Beschreibungen. Historische Abbildungen (S. 337 und 338) veranschaulichen die Kinderarbeit in Spinnerei-Fabriken. Das Nachwort enthält ein ausführliches Stichwortverzeichnis, dem ein alphabetisches Wörterverzeichnis folgt (S. 321 - 342). Zwei Karten auf Vor- und Nachsatz zeigen a) den Südwesten Deutschlands mit den Herrschaftsgebieten um 1850 und b) die Gegend der Romanhandllung.

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Diese Rezension wurde verfasst von SL.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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