Schluss Jetzt werde ich etwas tun
- Autor*in
- Gottschalk, Maren
- ISBN
- 978-3-407-81122-6
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 264
- Verlag
- –
- Gattung
- Biografie
- Ort
- Weinheim
- Jahr
- 2012
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 16,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Das Buch beschreibt die Lebensgeschichte der Sophie Scholl, die sich von der aktiven Mitarbeit im Bund deutscher Mädchen zur Gegnerin und Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus entwickelt. Es werden anhand vieler Briefe, Zeitzeugenberichte und Tagebuchnotizen die Hintergründe beleuchtet, um die Person der Sophie Scholl in vielen Facetten kennenzulernen.
Beurteilungstext
Am Spannendsten vermag diese Biografie darzustellen, wie junge Menschen in das System des Nationalsozialismus eintauchen konnten, wie es zu einer engagierten Mitarbeit in den nationalsozialistischen Vereinigungen wie Hitlerjugend und Bund deutscher Mädchen gekommen ist. Es beeindruckt, dass die Jugendlichen auf der einen Seite die Judenverfolgung verachteten, dass selbst Juden voller Neid auf die Mitgliedschaft in HJ oder BDM blickten. Der Zusammenhang zwischen der nationalsozialistischen Organisation und dem Rassenwahn und der Kriegstreiberei wurde zunächst in großen Teilen der Jugend nicht erkannt oder verdrängt. Die Geschwister der Familie Scholl stellen dafür nur ein Beispiel dar. Die Veränderung der Sophie Scholl und ihres Bruders Hans Scholl wird umfassend erläutert und anhand vieler Dokumente belegt. Hierzu dienen Tagebuchnotizen von Sophie, von ihrer Schwester Inge, Briefwechsel mit Sophies Freund Fritz Hartnagel, mit Freundinnen, Gesprächsnotizen von Äußerungen vieler Personen welche mit Sophie in Kontakt standen. Besonders Zitate aus Sophies Briefen zeigen, welche tiefgreifenden Gedanken Sophie ständig beschäftigen, wie zerrissen sie sich oft fühlt. Sie ermöglichen dem Leser tief in die Persönlichkeit der Sophie einzutauchen. Das Aufgreifen der vielen Dokumente und deren Interpretationsversuchen machen die Biografie zu einer wissenschaftlich fundierten Abhandlung, die für sehr geübte oder sehr interessierte Leser gut geeignet ist. Für andere kann sich das Lesen als sehr anstrengend herausstellen. Dem entgegenzuwirken wurden einige Fotos aus der Zeit aufgegriffen. Sie ermöglichen eine konkretere Vorstellung von der Situation und fördern die Motivation.