Revolver

Autor*in
Sedgwick, Marcus
ISBN
978-3-423-24843-3
Übersetzer*in
Weitbrecht, Renate
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
219
Verlag
dtv
Gattung
Krimi
Ort
München
Jahr
2011
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Vor gut 100 Jahren erleben die Geschwister Anna und Sig hoch oben im Norden eine gefährliche Nacht. Ihr Vater war gerade im Eis eingebrochen und erfroren, als ein fremder Mann kommt und beide bedroht. Sie sollen das Gold des Vaters heraus geben, wissen aber nichts davon. Der clevere Sig rettet sie schließlich durch seine Geistesgegenwart und die Geschwister können den Verbrecher festnehmen lassen. Das Happyend gelingt aber noch auf überraschend andere Weise.

Beurteilungstext

In anderthalb Tagen ist der junge Sig gezwungen, erwachsen zu werden. Der bedrohliche Fremde scheint keinerlei Skrupel zu haben und dass er schließlich übertölpelt wird, erfordert eine sehr kluge Anordnung der Erzählung. In Rückblenden wird die Vorgeschichte erzählt - manche Belanglosigkeiten sind dies so offensichtlich, dass der Leser schon ahnt, sie spielen noch eine Rolle in dieser Handlung. Aber auch hier hat der Autor noch eine wesentliche Überraschung parat. Zu sehr setzt er - und das erfolgreich - auf die Dummheit des Fremden. Der Leser glaubt zu Recht, darin die Lösung zu finden. Aber es kommt doch anders, als man vermutet.
Eine einfache Erzählstruktur - kurze Kapitel, immer wieder unterbrochen durch ebenso kurze Rückblenden - täuscht den Leser auch hier: der Junge ist zwar naiv und viel zu vertrauensselig, als dass er gegen den Gewalttäter eine auch nur geringe Chance hätte - aber er hat immer und viel gelernt. Jetzt kommt der Augenblick, in dem das Gelernte auch seine Anwendung finden kann.
Die ältere Schwester spielt dabei eher eine passive Rolle. Anfangs einfach, weil der kleinere Bruder eine Schwester kaum wahr nimmt und die auktoriale Erzählung eng am Jungen bleibt. Im Krisenfall aber ist sie diejenige, die Sig motiviert, versteht und die richtigen Zeichen setzt, die zu ihrem Erfolg führen. Und im Nachtrag zeigt sich, dass mindestens dieses gemeinsame Erlebnis die beiden Geschwister für das ganze Leben zusammenschweißt.
Eine für mich eher amüsante Rolle spielt der Glaube der Familie. Die Mutter, die früh starb - es ist davon auszugehen, dass der Fremde sie 10 Jahre zuvor ermordet hat - war (1903!) unerschütterlich in ihrem Glauben und trug immer die Goldschnittbibel in der Hand. Dass ausgerechnet diese Bibel das traumatische Erlebnis nachhaltig beeinflussen wird, war in dieser Form sicherlich nicht von der Mutter so gedacht.
Aber Genaueres schreibe ich hier nicht. Spannung muss sein.
Und die erzeugt der Autor meisterhaft. cjh11.3

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Diese Rezension wurde verfasst von cjh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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