Plötzlich Pony - Eine Freundin zum Pferdestehlen

Autor*in
Schröder, Patricia
ISBN
978-3-649-62401-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Rothmund, Sabine
Seitenanzahl
144
Verlag
Coppenrath
Gattung
Buch (gebunden)Erstlesebuch
Ort
Münster
Jahr
2018
Lesealter
8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
11,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Da steht ein Pferd auf dem Flur. Vorher stand da doch ein Mädchen. Als wenn Pia nicht genug zu tun hätte. Ihre Haare sind das Experimentierfeld ihrer Freundin, einer angehenden Friseurin. Ihre Mutter verliert sich regelmäßig in ihren Romanen. Nun muss sie auch noch auf einen Reiterhof, um ihrer neuen Freundin Penny beistehen zu können.

Beurteilungstext

Wie Pia und das Pferd steht die Leser*in zu Beginn der Geschichte auf einmal im Hausflur und die Geschichte beginnt unvermittelt. Im Treppenhaus wiehert es. Da steht ein echtes Pony, das sprechen kann und zudem ein Geheimnis hat. Das Pony ist ein Mädchen namens Penny. Sie verwandelt sich immer wieder für einige Zeit.
Das erfolgt meist nur kurz, wenn jemand wiehert. Einmal im Monat dauert es jedoch eine ganze Woche. Penny braucht also neben einem Zimmer mit Bett eine Box mit Stroh. Da es ein Geheimnis ist, sollte das möglichst unauffällig geschehen. Doch auch ohne Penny hat Pia bereits kein allzu normales Leben. Ihre Mutter liegt den ganzen Tag auf dem Sofa und liest Liebesromane. Wenn ihre Mutter liest, vergisst sie alles: einkaufen, essen kochen und Pia ebenso. Zudem besitzt Pia drei Perücken, in pink, kraus und mit Zöpfen. Moppi, die später Friseurin werden will, darf den Kopf von Pia als Versuchsfeld nutzen. Dort schneidet sie zur Übung hin und wieder herum. Die (verunglückten) Übungen lassen sich leider noch nicht sehen. Stattdessen trägt sie lieber eine der drei Perücken.

Die Geschichte wurde von Patricia Schröder und Sabine Rothmund in einem witzigen und teilweise kreativen Bild-Wörter-Text verpackt. Statt eines Comics ist das Buch jedoch eher ein Wörter-Comic, da auch die Wörter teilweise verspielte Gestaltungen erfahren. Diese sind nicht ergänzend in Bildflächen, sondern mit anderen Schriftformen und -größen im Fließtext eingebettet und mit Lautmalereien wie „Würg“, „Hihihüha“, „Stapf“ oder „Pling-Pling“ versehen. Das soll sicher witzig sein. Vor allem ist es oft kreativ und lockert den Text auf. Entgegen eines üblichen Textes ist es dafür teilweise schwierig zu lesen. Die Leser*in muss sich für jede Seite etwas mehr Zeit nehmen, um sich alle kleinen und großen Text-Malereien zu erlesen und zu erkennen.
Man muss sich immer wieder neu auf ein neues Schriftbild einstellen. Das stockt den Lesefluss etwas.
Auch in die Handlung wurde viel hineingepackt, als wenn ein sprechendes Pferd und die angehende Friseurausbildung der Freundin nicht genügen würden. Schwerpunkt bildet schließlich die Geschichte auf Penny-Ponys-Pferdehof, wo sie während ihrer Pferdewoche lebt.
Dort gibt es auch richtige Pferde. Eines namens Pomi sieht Penny zum Verwechseln ähnlich.
Es soll an einem Wettrennen teilnehmen. Jedoch wird es mit einem Beruhigungsmittel über das Futter für den Wettkampf ausfallen. Da muss das Pony Penny herhalten und gewinnt auch noch das Rennen. Die gesamte Zeit über, ist Pia bei Ihr und unterstützt sie.
Auch wenn alles auf dem klassischen Pferdehof spielt. Pia und Penny gehen sehr direkt mit der Realität um. Gerüche und sonstige tierische Nebenprodukte sind hier keine Seltenheit.
Patricia Schröder hat eine unterhaltsame Geschichte geschrieben. Pia wird als ein besonderes Mädchen beschrieben. Sie ist selbstlos, einfühlsam, mutig und einzigartig. Ob Mensch oder Tier. Sie lässt sich offen auf alle ein und hilft, wo sie kann, immer mit einer Note Spaß in ihren Handlungen.
Der Schreibstil ist flüssig, humorvoll und mitreißend. Die Handlungen und Dialoge bauen einen altersgerechten Spannungsbogen auf. Patricia Schröder bietet mit ihrer witzigen, humorvollen und etwas schrägen Geschichte einen Ausflug, der gleich hinter der Wohnungstür wartet.
Die Gestaltung des Einbandes ist sehr ansprechend. Mit dem verwendeten Spotlack wirkt es sehr edel. Innen ist das Buch ebenso abwechslungsreich gestaltet. Es gibt viele Details von Sabine Rothmund, die zum Entdecken und Verweilen auf den einzelnen Seiten einladen. Sie machen die Geschichte erst richtig lebendig. Die vielen Handletterings und die schwarz/weißen Illustrationen mit humorvoll eingearbeiteten Details fügen sich sehr gut in Text und Handlung ein. Sie lockern auf und ergänzen ihn sinnvoll.
Durch seine Handletterings und Illustrationen eignet der Text-Comic-Roman besonders gut für Leser*innen, die noch nicht wissen, wie viel Freude lesen macht.
Empfohlen wird das Buch für junge Leser*innen ab 8 Jahren, es eignet sich aber auch zum gemeinsamen Lesen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Veröffentlicht am 28.12.2018

Weitere Rezensionen zu Büchern von Schröder, Patricia

Schröder, Patricia

Das verzauberte Puppenhaus

Weiterlesen
Schröder, Patricia

Das verzauberte Puppenhaus

Weiterlesen
Schröder, Patricia

Leo und das Mutmach-Training

Weiterlesen
Schröder, Patricia

Ein Drachenfreund für Linus

Weiterlesen
Schröder, Patricia

Eine Burg für Ritter Rudi

Weiterlesen
Schröder, Patricia

Rivalen auf dem Fußballplatz

Weiterlesen