Leo und das Mutmach-Training

Autor*in
Schröder, Patricia
ISBN
978-3-570-17946-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Gotzen-Beek, Betina
Seitenanzahl
80
Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Erstlesebuch
Ort
München
Jahr
2021
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
8,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Eine etwas harmlose Detektiv- und Kirmesgeschichte, bei der verschiedene Umgangsweisen mit Angst sichtbar werden.

Beurteilungstext

In der Stadt ist Kirmes, und Leo möchte unbedingt hin – obwohl er vor vielen Attraktionen dort Angst hat. Doch dann trifft er die zwei Jahre älteren Jungen Max und Frederik, die mit ihm wetten, dass er sich nicht traut, in die Geisterbahn zu gehen. Also wagt er es trotzdem, überwindet seine Angst und hat dort seltsame Begegnungen. Am nächsten Tag stellt sich heraus, dass in seiner Umgebung zweimal eingebrochen wurde, und so merkt er im Nachhinein, dass er in der Geisterbahn unfreiwillig ein Gespräch der Einbrecher belauscht hat. Zusammen mit Frederik und Max geht er dem nach und so können sie die beiden Täter von der Polizei festnehmen lassen.
Immer wieder wird dabei durch die interne Fokalisierung die Angst deutlich, die Leo hat – und auch, wie er mit ihr umgeht, sie überwindet. Das ist gelungen, denn so werden unterschiedliche Strategien der Angstbewältigung sichtbar. Ansonsten ist die Geschichte nicht besonders spannend und wenig originell.
Dass ausgerechnet mal wieder Mitarbeitende eines Jahrmarktes als "Fremde" die Einbrecher sind, ist schon vor 50 Jahren zu oft in Kinder- und Jugendbüchern durchgekaut worden, beispielsweise in Blytons "Fünf Freunde". In Figuration und Szenerie stecken auch Potenziale für einen besseren Plot und spannendere Erzählsequenzen. Leo ist schließlich schon in der 3. Klasse, da ist die große Angst vor der Geisterbahn wenig plausibel. Seltsam ist auch, dass von der Mutter als "Frau Jansen" erzählt wird. Das ist seltsam distanziert.
Von außen ist das Buch vielfach als pädagogisch wertvoll gekennzeichnet. Der Titel verspricht eine pädagogische Bearbeitung eines für Kinder wichtigen Themas. Prominent ist zudem das didaktische Konzept der Reihe "Erst ich ein Stück, dann du" auf Titelseite und Rückseite zu sehen. Vorne gibt es noch eine Empfehlung der Stiftung lesen, hinten eine Art Siegel "Gemeinsam lesen - Das Original" und einen Hinweis darauf, dass das Buch klimaneutral produziert wurde. Deutlich wird hier: Nicht Kinder sind die Adressat:innen dieses Buches, sondern Eltern und Pädagog:innen.

Die Bilder begleiten den Text, mögen bisweilen etwas veranschaulichen, sind aber in einem Schulbuch-Stil und bieten wenig Eigenständiges.

Als Erstlesebuch ist das didaktische Konzept mit unterschiedlich schweren Lesepassagen sinnvoll und interessant. So können Lesementor:innen und Kinder oder auch Kinder mit unterschiedlichen Lesekompetenzen das Buch gemeinsam lesen. Trotzdem ist es schade, dass die wirklich erfahrene Autorin nicht eine interessantere Geschichte hier zu erzählen hat.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Christoph Jantzen; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 15.03.2022

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