Pioniere der Lüfte

Schlagwörter

• Historisches
• Technik

Teaser

Von den ersten Flügeln zum Anschnallen bis zum Großraumpassagierflugzeug A380 war es ein weiter Weg. Orville und Wilbur Wright, die im Mittelpunkt des Buches stehen, gehören dabei zu den erfolgreichsten Konstrukteuren des beginnenden 20. Jahrhunderts. Ihnen gelangen gleich mehrere Durchbrüche auf dem Gebiet der Flugzeugentwicklung: Sie konstruierten 1902 den ersten voll steuerbaren Flugapparat und sie führten 1905 den ersten motorgetriebenen Flug durch, über unglaubliche 38,6 Kilometer!

Beurteilungstext

Als Wilbur Wright am 1. August 1908 im französischen Le Mans einen Spazierflug mit einem motorisierten Flugzeug ankündigt, halten ihn die Leute für einen Aufschneider. Berühmtere Leute als er sind an dieser Aufgabe gescheitert, und auch er selbst muss bis zum letzten Augenblick bangen: Dieser Promotionflug wird zugleich der erste sein, den er mit seinem neuen Modell A absolvieren wird.
Sehr anschaulich berichtet Maja Nielsen in einem durchgehenden Erzähltext aus dem Leben der Brüder Wright, die schon als Kinder an Flugmodellen bastelten und als Erwachsene mit hohem finanziellem und persönlichem Risiko ihren Lebenstraum voran trieben. Sie wussten um die Gefahr. Immerhin war Otto Lilienthal, der bahnbrechende Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Fliegerei geleistet hatte, 1896 bei einem Absturz mit einem seiner Gleiter gestorben. Auch andere Luftfahrtpioniere werden vorgestellt. Schon im 11. Jahrhundert wagte der englische Mönch Eilmer einen Flugversuch, bei dem er sich beide Beine brach, und auch Leonardo da Vinci, die Brüder Montgolfier oder Charles Lindbergh sind ein Begriff. Nach der Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert machte die technische Entwicklung auch im Flugzeugbau rasende Fortschritte, und Orville Wright musste noch miterleben, wie Flugzeuge in zwei Weltkriegen Tod und Verderben brachten. Die Autorin gibt auch einen Ausblick auf die Zukunft. Neben immer größeren oder schnelleren Flugzeugen gibt es einen neuen Trend: Bertrand Piccard möchte mit seiner Solar Impulse ohne Treibstoff die Erde umrunden.
Die Erzählsprache des Buches ist sehr lebendig und zugleich leicht verständlich. Maja Nielsen versteht es, ihre Leser in die Vergangenheit zu entführen und für moderne Forschung zu begeistern. Der Fließtext wird durch viele Textkästen und Bildunterschriften sowie im Anhang durch eine Chronik, ein Register und Medienempfehlungen ergänzt.
Die zahlreichen farbigen Illustrationen laden zum Schmökern ein. Vor allem die vielen zeitgenössische Fotos, aber auch einige farbige Zeichnungen ermöglichen es den Lesern, sich “ein Bild zu machen”.
“Pioniere der Lüfte” ist ein inhaltlich wie gestalterisch absolut empfehlenswertes Buch.