Paul und der fabelhafte Herr Plümo

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Teaser

Es gibt merkwürdige Tage, zum Beispiel der 31. Februar ist so ein Tag. Den ganzen Nachmittag suchte Paul vergeblich nach einer Idee für seinen Aufsatz zum Thema:
Ein unglaubliches Erlebnis. Nichts fiel ihm ein. Sein Alltag ist langweilig.
Als er abends in sein Bett gehen will, liegt da schon ein sehr kleiner ältere Mann mit Schnurrbart, Baskenmütze und kariertem Mantel. Ein merkwürdiger Gast, den Paul nicht kennt und nicht eingeladen hat.

Beurteilungstext

Tulipan bietet mit Tulipan-ABC ein dreistufiges Lesekonzept an.
In Schriftgröße, Text- und Bildumfang auf die jeweilige Lesestufe angepasst, vereinen bekannte und beliebte Wort- und Bildkünstler hier ihre besten Fähigkeiten,
um die Liebe zum Buch und zum Lesen zu wecken.
Brigitte Endres führt mit der Erzählung "Paul und der fabelhafte Herr Plümo" gekonnt in die fiktionale Literatur für Selbstleser der dritten Lesestufe ein.
Das Thema "mangelndes Selbstvertrauen" und "Helden-Träume" entspricht der kindliche Erfahrung. Paul ist ein stiller Junge, der sein eigenes Leben langweilig findet, ihm fehlen Selbstvertrauen und Mut. Doch in dieser Nacht passieren Dinge, die gibt es eigentlich gar nicht.
Ein seltsamer kleiner Mann liegt abends in seinem Bett und verhilft Paul mittels Schnurrbartmagie zu ungewöhnlichen Erlebnissen.
Übers Regenrohr rutschen beide in eine aberwitzige und temporeiche Nacht.
Pauls Traumauto wird zum originalgroßen Flitzer, im Zoo reiten sie auf einem Elefanten und besorgen sich danach auf wundersamer Weise Eis. Doch das Unglaublichste in dieser eigenwilligen Nacht passiert, als Herr Plümo für zauberhafte 10 Minuten den Schultag beginnen lässt. Paul steht im Mittelpunkt der Bewunderung aufgeregter Schüler und kann sein Glück gar nicht fassen.
Zurück in seinem Zimmer verabschiedet sich Herr Plümo von Paul bis zum nächsten 31. Februar und fliegt mit seinem Schnurrbart-Propeller davon.
Der Leser fühlt mit Paul die faszinierende Kraft, wenn man Dinge tut, die man eigentlich gar nicht kann. Paul träumt in dieser Nacht davon, ein Held zu sein und mit dem fabelhaften Herrn Plümo gelingt ihm das auch.
Die Handlung lädt zum Träumen und Phantasieren ein und spricht besonders Jungen an - Mädchen träumen von anderen Dingen.
Text, Layout, Illustration und Sprache ergeben eine anspruchsvolle Einheit.
Die fehlende Kapiteleinteilung fordert vom Leser bereits Leseerfahrung.
Der Text ist mitunter sprachlich anspruchsvoll, weil er komplexere Satzkonstruktionen verwendet und auch ausdrucksstarke Wörter und Metaphern benutzt.
Mit zunehmender Lesefertigkeit steigt auch die Lesekompetenz, deshalb sind die geringen Zeilenabstände und die kleine Schriftgröße keine große Hürde beim Erfassen der überschaubaren Handlung.
Der Leser, der sich mit der Figur identifizieren kann, bleibt neugierig an der einfallsreichen Handlung interessiert und erfährt neue Denkanreize.
Die farbigen Illustrationen von Alexandra Junge ermöglichen einen erweiterten Blick auf die Handlung, sie erzeugen somit ihre eigene Bildspannung. Insbesondere über die differenzierte Mimik der Figuren kann der Leser den Handlungsverlauf nachvollziehen.
Pauls Naivität und Herr Plümos Weisheit und Ideenreichtum halten die Spannung hoch, treiben die unvorhersehbare Handlung voran und tragen so zum Lesevergnügen bei.
Ein wunderbares Buch für fortgeschrittene Leseanfänger aber auch zum Vorlesen bestens geeignet.