Nora aus dem Baumhaus

Autor*in
Kooij, van
ISBN
978-3-7026-5784-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
159
Verlag
Jungbrunnen
Gattung
Ort
Wien
Jahr
2007
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Grundschülerin Nora gründet mit ihrer dementen Uroma im Pflegeheim einen Geheimklub, dem sich weitere Kinder und weitere demente Insassen anschließen. Gegen äußere Widerstände aber auch mit der Unterstützung Erwachsener schafft sie es, einige der alten Menschen zumindest für eine Zeit aus ihrer Apathie heraus zu holen.

Beurteilungstext

Nora hat gar nicht gewusst, dass sie eine Uroma im Pflegeheim hat, und bei ihrem ersten Besuch dort ist sie enttäuscht von der apathischen, abweisenden Frau, die nur in ihrem Bett liegt. Durch Zufall findet Nora heraus, dass ihre Uroma sich für ihr 10-jähriges Ich hält und in diesem Alter eine ausgedachte Baumhausfreundin hatte. Nora schlüpft fortan in die Rolle dieser Freundin, und ihre Uroma erwacht zu neuem Leben. Nora besorgt ihr Kleider im Stil ihrer Kindheit, lässt sich die immer selben Erinnerungen erzählen, sie essen Butterkekse und Himbeersaft und gehen sogar in den Garten. Nora gewinnt ihren Freund Daniel für weitere Besuche im Heim, bei denen sie die Vergangenheit auch andere dementer Bewohner inszenieren und diesen damit glückliche Stunden bereiten.
Die Autorin, die auch in der Betreuung Behinderter arbeitet, stellt sehr gut die verschiedenen Stadien der Demenz kindgerecht dar und zeigt Möglichkeiten auf, wie auch Kinder mit ihren alten Familienmitgliedern unbefangen umgehen können. Nora sieht in jedem der dementen Alten eine Persönlichkeit mit eigener Vergangenheit und schafft damit eine gemeinsame Basis, die eine Kommunikation ermöglicht. Sie setzt sich über sinnlose Heimregeln und Gewohnheiten hinweg und orientiert sich einfach nur an den Bedürfnissen der Menschen, die dort wohnen. Am Beispiel Noras gibt Rachel van Kooij eine regelrechte Anleitung, wie man auf demente Menschen zugehen und mit ihren Besonderheiten umgehen kann.
Der ganz große Pluspunkt dieses Buches liegt in der absolut gelungenen Thematisierung eines Problems, das viele Familien betrifft, das aber insbesondere Kindern gegenüber tabuisiert wird. Dadurch kann man über einige Klischees bei der Charakterisierung Noras hinweg sehen. “Nora aus dem Baumhaus” ist auch für Erwachsene mit dementen Angehörigen eine sehr empfehlenswerte Lektüre.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Spra.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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