Mama und der verhexte Spiegel

Autor*in
Endres, Brigitte
ISBN
978-3-907114-14-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Birkenstock, Anna Karina
Seitenanzahl
25
Verlag
Aracari
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Zürich
Jahr
2020
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Die Mutter des jungen Timmy leidet an Depressionen. Timmy möchte ihr beistehen, jedoch muss er erst verstehen was mit seiner Mama los ist und wie er ihr helfen kann. Das Bilderbuch befasst sich auf einfühlsame und ehrliche Weise mit dem Thema der Depressionserkrankung. Die Geschichte wird aus der Sicht des Kindes erzählt und gibt tiefe Einblicke in seine Gefühlswelt.

Beurteilungstext

Timmy und seine Mutter, welche an Depressionen leidet, leben zusammen in der Nähe seiner Großeltern. Es wird erzählt, dass Timmys Eltern sich getrennt haben und er hauptsächlich bei seiner Mutter wohnt. Die Beziehung zwischen Mutter und Sohn leidet unter den Symptomen der Depression der Mutter. Diese zeigt zu Beginn des Buches wenig Anteilnahme an Timmys Erzählungen und kommt nicht zu seinem Sommerfest. Jedoch wird Timmy nicht alleine gelassen, sondern seine Großeltern, besonders seine Oma kümmert sich liebevoll um ihn. Seine Großmutter versucht die Depressionen mit einer märchenhaften Geschichte vom "Verhexten Spiegel" zu erklären, welcher von einer bösen Hexe verzaubert wurde und nun ein Splitter davon im Auge seiner Mutter ist, der dafür sorgt, dass ihr alles nur noch grau erscheint. Ebenso gibt die Großmutter Timmy die Aufgabe, liebevoll und geduldig zu sein, denn so kann er seiner Mutter helfen. Wie schwer es sein kann geduldig zu sein, muss Timmy noch erfahren, aber er bemüht sich dieser Aufgabe nachzukommen. In einem nächtlichen Gespräch zwischen Timmy und seiner Mutter, in der er ihr erst mit Hustensaft helfen möchte und anschließend vom verhexten Spiegel erzählt, erklärt sie Timmy, dass diese Geschichte zwar ein Märchen sei, jedoch einige Wahrheiten in sich birgt. Im Anschluss daran entschließt sie sich eine Therapie zu machen. Timmy wohnt in dieser Zeit bei seinen Großeltern und besucht seine Mutter in der Klinik. Am Ende der Geschichte kehrt die Mutter nach Hause zurück und kann wieder eine liebevolle Beziehung zu ihrem Sohn aufbauen.
Mit einer einfachen Sprache und farbig gezeichneten Illustrationen erzählt das Buch aus der Sicht des Kindes von dem familiären Umgang mit den Depressionen seiner Mutter. Dabei wird die Leser*in mit auf eine Reise in die Gefühlswelt des Kindes genommen. Besonders hervorzuheben ist der spannende Umgang der Geschichte mit den Gefühlen des Kindes. Es offenbart sich durch Text und emotionshaltige Illustrationen, dass der Junge Schuldgefühle, Wut und Traurigkeit empfindet. Diese Gefühle werden thematisiert und erklärt. Die Bilder unterstreichen durch die Farbgebung die jeweilige Gefühlslage der Protagonisten.
Das Buch eignet sich, um mit Kindern über das Thema der Depression zu sprechen. Jedoch sind die Texte für Erstleser*innen zu lang und beinhalten teilweise erklärungsbedürftige Begriffe. Einsetzbar ist es besonders als Gesprächseinstieg, um mit Kindern in ähnlichen Situationen über ihre Gefühle zu sprechen.
Insgesamt geht das Bilderbuch gelungen mit dem schwierigem Thema um und bietet durch die erzählte Geschichte und die aussagekräftigen und lebendigen Illustrationen eine Grundlage, um mit Kindern das Thema der Depressionserkrankung, die dazugehörigen Gefühle und den Umgang damit zu besprechen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von las; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 01.04.2021

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