Mäh von Bäh und die Gripspillen

Schlagwörter

• Komik/Humor
• Tiere

Teaser

Ein Schaf dreht einem Truthahn Schafkacke als Intelligenzförderer an. Herrlich skurriler Unfug mit Ansage.

Beurteilungstext

Was ist braver als ein Schaf? Niemand? Weit gefehlt, denn Mäh von Bäh, eine gänzlich brav erscheinendes Schaf, langweilt sich. Und so dreht es dem vorbeikommenden Tore Trut, einem Truthahn Gripspillen an. Die seien gut für die Intelligenz, wenn man sie einnimmt, so die arglistige Lüge. Denn dass es sich in Wahrheit um ein Häufchen Schafsköttel handelt, bemerkt der etwas einfältige Tore erst beim hastigen Verzehr. Genau so eklig wie herrlich amüsant ist diese verrückte Schafsgeschichte angelegt. Schon auf dem Cover warnen Mark und Rowan Sommerset vor dem ,groben Unfug', der sich zwischen den beiden Buchdeckeln befindet. Denn die ironisch überzeichnete Story nimmt natürlich bestehende tierbezogene Stereotype aufs Korn, gepaart mit deutlich grenzüberschreitenden Motiven aus dem Bereich der Fäkalfaszination. Doch gerade der völlig überzogene Charakter der Handlung verleiht ihr eben eine greifbare Leichtfüßigkeit, erspart dem Leser und Betrachter neben dem puren Vergnügen jedoch nicht den Ekel der auch nur vorgestellten Erfahrung Tore Truts. So ist Lachen und Schaudern hier ganz nahe beieinander und keinesfalls deutlich voneinander getrennt.
Der größtenteils in minimalistischer wörtlicher Rede dargestellte Texte wird begleitet von Illustrationen, die die Tiere comichaft karikiert und stereotypisiert, und dabei stark vermenschlicht in Szene setzen. Feine Konturlinien erzeugen einen grafischen Charakter, nur die beiden Protagonisten - und natürlich der Haufen ,Gripspillen' - sind zu sehen. Auf eine Hintergrundszenerie wird verzichtet. Koloriert wird mittels aquarellartiger Computergrafik in gedeckten Farben; hauptsächlich Brauntönen. Das vorliegende Bilderbuch erzählt so minimalistisch und doch deutlich in der Tradition des Comics, gleichermaßen subtil und offensichtlich und kongenial inszeniert. Absolut zu empfehlen!