Der Kirschbaumjunge

Autor*in
Sommerset, Mark
ISBN
978-3-551-51817-0
Übersetzer*in
Steinhöfel, Andreas
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Sommerset, Rowan
Seitenanzahl
46
Verlag
Carlsen
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Hamburg
Jahr
2014
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein Junge träumt von dem Kirschbaum am anderen Ufer des Flusses. Am liebsten würde er sofort hinüberschwimmen, wäre da nicht der Vogel, der es ihm Jahr für Jahr ausredet. Dass der Sprung ins kalte Wasser aber auch lohnend sein kann, zeigt dieses Bilderbuch.

Beurteilungstext

Schon seit längerer Zeit betrachtet der Junge den Kirschbaum am anderen Ufer des Flusses. Er stellt sich vor, wie schön es wäre, in seinen Ästen zu klettern und von den Früchten zu kosten. Eines Tages beschließt er, auf die andere Seite zu schwimmen. Doch ein kleiner Vogel stellt sich ihm in den Weg und gibt zu bedenken, dass die Strömung sehr stark und das Wasser bitterkalt sei. Es wäre klüger, mit einem Boot den Fluss zu überqueren. Der Junge nimmt sich den Rat des Vogels zu Herzen und macht sich sofort an die Arbeit. Doch das Handwerk ist nicht einfach und so gelingt es dem Kind nicht ein seetüchtiges Boot zu bauen, bevor alle Kirschen vom Baum gefallen sind. Im folgenden Jahr will er erneut durch den Fluss schwimmen, aber der Vogel rät ihm eine Brücke zu errichten, damit er unbeschadet das Ufer erreicht. Wieder gelingt es nicht. So vergeht Jahr um Jahr, in denen der Junge den Vorschlägen des Vogels erfolglos nachkommt - bis der Kirschbaum schließlich verschwunden ist. An seiner Stelle bleibt nur noch ein abgehackter Stumpf. In seiner Verzweiflung springt das Kind ins Wasser, wird von der Strömung mitgerissen und flussabwärts ans Ufer gespült.
Dort erlebt er eine Überraschung. Aus den fortgeschwemmten Kernen seines Baumes ist an dieser Stelle ein Wald aus prächtigen Kirschbäumen entstanden. Nun kann er nach Belieben klettern und naschen.

Die Botschaft der Geschichte ist sehr wertvoll. Wie dem Kirschbaumjungen, so ergeht es jedem einmal. Es gibt Dinge, nach denen wir uns sehnen und die wir uns erträumen. Doch häufig stehen wir uns nicht nur selbst im Weg, sondern lassen uns von anderen wie dem kleinen Vogel auf Umwege führen. Erst wenn es schon zu spät scheint, springt man ins kalte Wasser. Jeder Mensch steht Entscheidungen gegenüber und muss Gefahren und Risiken abwägen. Doch manchmal kann ein Wagnis auch die Erfüllung unserer Wünsche bedeuten.

Das Bilderbuch arbeitet mit weinigen zurückhaltenden Brauntönen. Lediglich das Rot sticht deutlich hervor. Es kennzeichnet die Kirschen, findet sich aber auch in der Kleidung des Jungen wieder. Die Zeichnungen sind sehr reduziert. Mit wenigen Strichen und Formen bilden sich die Figuren und Objekte auf einem leeren, beigefarbenen Untergrund. Ihnen wird viel Raum und Bedeutung beigemessen. Mit transparenten, schimmernden Linien, die nachträglich aufgetragen wurden, erhält die Oberfläche einiger Seiten eine besondere Struktur. Mit dieser Technik werden die Wellen und die Rinde der Bäume hervorgehoben. Die letzte Seite lässt sich zusätzlich aufklappen und gibt dem Kirschbaumwald seine volle Größe. Insgesamt wirken die Bilder sehr klar und ruhig und erzeugen grade durch ihre Einfachheit eine gewisse Komik. So wird eine ganze Doppelseite nur für die Darstellung des gesägten Baumstupfes reserviert und die Überraschung erscheint dadurch umso größer. Diese Überraschungsmomente wie auch das unerwartete Ende sind in der Geschichte und den Bildern besonders gut umgesetzt.
Das Bilderbuch bereitet viel Freude beim erstmaligen Anschauen. Allerdings bleiben durch die Klarheit der Handlung und die einfachen Bilder kaum Fragen offen. Bei weiteren Betrachtungen gibt es kaum Neues zu entdecken. Daher eignet es sich in der Anwendung eher zu einmaligen Lektüre für Kinder beispielsweise als Bibliotheksbuch.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von jodi.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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