Libellensommer

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• Flucht

Teaser

Jodie ist es leid, wie ein kleines Mädchen behandelt zu werden und sie macht sich - gegen den Rat und ohne das Wissen ihrer Eltern - auf den Weg zu Tim, den sie nur aus dem Internet kennt. Doch sie kommt nicht sehr weit. Ein Lastwagenfahrer will sie vergewaltigen und sie flieht in den Wald. Nachdem sie dem Lastwagenfahrer entkommen ist, erkennt sie, dass sie mitten im unwegsamen kanadischen Wald steht und den Weg nach Hause nicht kennt.

Beurteilungstext

Bevor sie völlig in Panik gerät, begegnet ihr ein geheimnisvoller Junge, den sie schon an der Tankstelle am Highway bemerkt hatte. Er hat es sehr eilig und nimmt Jodie mit. Jay, so heißt der Junge, ist auf dem Weg in ein Jagdcamp. Nach und nach erfährt Jodie, warum er es so eilig hat. Sein Bruder ist schwer verletzt und wartet auf die Medikamente, die Jay geholt hat. Als sie in dem Lager ankommen, ist es bereits zu spät, Jays Bruder stirbt noch in derselben Nacht. Jodie wird von den anderen Bewohnern des Lagers nicht gerade freundlich aufgenommen. Doch es gibt keine Möglichkeit für sie, ohne Hilfe in die Zivilisation zurückzukehren. Also bleibt sie und arrangiert sich. Hinzu kommt noch, dass sie sich in Jay verliebt hat und er wohl das gleiche für sie empfindet. Trotzdem haben es die beiden schwer, zueinander zu finden, da man im Lager nach ganz bestimmten Regeln lebt, die Jodie ohne es zu wissen wiederholt verletzt. Schließlich stellt sich heraus, dass die Lagerbewohner einen Angriff auf ein Holzfällercamp ganz in der Nähe planen. Jodie will auch nicht, dass der Wald vernichtet wird, doch ein Angriff ist ihr zu gefährlich und zu brutal. So bringt Jay sie vorher zurück in die Zivilisation. Jodie freut sich, dass sie wieder zuhause ist, hat aber auch eine furchtbare Sehnsucht nach Jay. Doch sie weiß, dass ihre verschiedenen Lebenswege sich nur schwer miteinander vereinbaren lassen. Das macht das Leben jedoch nicht einfacher.
Antje Babendererde erzählt eine poetische Liebesgeschichte vor dem Hintergrund der grandiosen Natur und der Fragestellung nach einem selbstbestimmten Lebensweg, der im Einklang mit der Natur steht. Jodie und die Leserinnen und Leser erfahren recht bald, dass es kein Leben ohne Kompromisse gibt und dass auch im Paradies Probleme existieren.
Obwohl die Entwicklung des Plots relativ klar vorhersehbar ist, bleibt die Handlung spannend, da die Geschichte aus der Sicht von Jodie erzählt ist und Jodie von vielem überrascht wird, das ihr auf ihrer Reise begegnet.
Babendererde verwendet eine komplexe Sprache, der es schnell gelingt, die Leserinnen und Leser in das Setting des Romans hinein zu ziehen und dort zu halten. Sie verwendet häufig lange Satzkonstruktionen und gewährt ihrer Protagonistin viel Zeit, sich mit ihren eigenen Gedanken und Gefühlen auseinander zu setzen.