Leben auf Sparflamme

Autor*in
Biernath, Christine
ISBN
978-3-522-30147-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
188
Verlag
Thienemann
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2008
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Ich-Erzählerin Jessica erlebt den sozialen Abstieg mit allen Folgen durch die Arbeitslosigkeit ihres Vaters. Erst der Gang zur Schuldnerberatung und eine neue Freundschaft geben wieder Zukunftsperspektiven.

Beurteilungstext

Seit 1 1/2 Jahren ist Jessicas Vater arbeitslos. Die Familie musste ihr Einfamilienhaus im Vorort verlassen und in eine Mietwohnung in der Stadt ziehen. Jessica musste deshalb auch die Schule wechseln. Geld ausgeben, ohne sich größere Gedanken zu machen, gibt es nicht mehr. Der Gang zur Tafel wird alltäglich, Jessica findet dies äußerst peinlich. Das bislang harmonische Familienleben ist schwieriger geworden. Oft gibt es Streit, weil die Nerven blank liegen,. Alte Freundschaften brechen ab, weil die Freunde nicht mehr in die neue Lebenswelt passen. Aber nicht nur für die drei Kinder der Familie ist die neue Realität nur schwer zu akzeptieren, auch der Vater kämpft gegen die Mutlosigkeit nach vielen Bewerbungsabsagen. Er nimmt schließlich einen Vertreterjob an, was sich als ein großer Fehler herausstellt. Die Mutter, die 15 Jahre als Hausfrau arbeitete, nimmt an einer Qualifikationsmaßnahme teil und findet Arbeit.
Jessica befreundet sich mit einem Klassenkameraden, der Armut kennt, obwohl seine Mutter als Alleinerziehende arbeitet. Der Lohn ist nicht ausreichend.
Jessicas Bruder kann es nur schwer akzeptieren, dass er zurückstecken muss, er muss aber erkennen, dass Kriminalität kein Ausweg ist. Erst der Gang zur Schuldnerberatung und Gespräche über die Rollen und Werte in einer Familie lassen für die Zukunft hoffen.
Das Buch greift ein wichtiges aktuelles Thema auf. Interessant ist es für Betroffene und Nicht- Betroffene. Für Jessica zum Beispiel ist es hilfreich zu wissen, dass der Weg zur Tafel von vielen gegangen wird, und nicht jedem sieht man die Armut an. Wichtig sind auch die Gedanken zu Werten. Es wird deutlich, dass die Welt der, die genug Geld haben und der, die am Existenzminimum leben, so unterschiedlich ist, dass es schwer ist, alte Freundschaften aufrecht zu erhalten. Viele Freizeitaktivitäten sind ohne Geld nicht durchführbar. Es gibt Alternativen, dies lernt Jessica von ihrem neuen Freund.
Das Buch ist mit etwas größeren Schrifttypen gesetzt, so haben auch schwächere Leser keine Leseschwierigkeiten.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Fee.
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Biernath, Christine

Biernath, Christine; Wagner, Yvette

Nicht mit mir!

Weiterlesen
Biernath, Christine

Keinen Schlag weiter!

Weiterlesen
Biernath, Christine

Von wegen, es ist Schluss

Weiterlesen
Biernath, Christine

Keinen Schlag weiter

Weiterlesen
Biernath, Christine

Von wegen es ist Schluss

Weiterlesen
Biernath, Christine

Laura & Tayfun

Weiterlesen