Laura & Tayfun

Schlagwörter

• Kulturen

Teaser

Laura verliebt sich in den Cousin ihrer türkischen Freundin Gülay. Doch dieser gilt als sehr traditionell und besitzergreifend. Ob Laura ihr bisheriges Teenagerleben fortführen kann?

Beurteilungstext

Biernaths Roman, der sich eher an Mädchen im Teenageralter richtet, verquickt neben dem beherrschenden Thema erste Liebe unter verschiedenen kulturellen Vorzeichen, das Auseinanderbrechen der Familienstruktur, durch den Auszug der Mutter in eine andere Stadt. Die jugendliche Protagonistin sieht sich daher in zweierlei Hinsicht in einer Zerreißprobe: Einerseits möchte sie den von der Mutter wegen einer Jugendliebe verlassenen Vater nicht auch aufgeben, andererseits sieht sie sich bei den Fragen rund um das Thema erste Liebe unter erschwerten Bedingungen von ihrer Mutter besser verstanden. Auch in ihrem Alltag sieht sie sich in einem Konflikt zwischen ihrer bisherigen Freizeitgestaltung und den Forderungen, die Tayfun an sie stellt. Der Autorin gelingt es gut, diese Spannungsbögen darzustellen gleichzeitig schwebt über der Liebesgeschichte immer die Gefahr, dass Tayfun sich nicht unter Kontrolle haben könnte, und aufgrund seiner Eifersuchtsattacken handgreiflich werden könnte. Dass Tayfun dann selbst ein Opfer von Ausländerfeindlichkeit wird und Laura sich beim ersten Übergriff für ihn einsetzt, kann aber die an der Eifersuchte zerbrochene Beziehung der beiden nicht mehr retten. Laura hat sich durch die ganzen Erlebnisse jedoch zu zwei schmerzhaften Entscheidungen durch gerungen: Der Trennung von Tayfun und dem Umzug zu ihrer Mutter und der damit verbundenen Trennung von ihrer besten Freundin Gülay. Ein guter in erster Linie Mädchenroman, der in einer klaren, jugendgemäßen Sprache die Leser anspricht und zum Nachdenken anregt.