Kissing the rain

Autor*in
Brooks, Kevin
ISBN
978-3-423-71737-3
Übersetzer*in
Gutzschhahn, Uwe-Michael
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Nagel, Carla
Seitenanzahl
413
Verlag
dtv
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
München
Jahr
2017
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
9,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Moo ist ein 15-jähriger Außenseiter. Seine Welt ist von Ausgrenzung und Demütigung geprägt, da er auf Grund seiner Körperfülle täglich den Beleidigungen und Prügeln seiner Mitschüler ausgesetzt ist. Sein Zufluchtsort ist die naheliegende Autobahnbrücke. Hier beobachtet er tagein, tagaus den Verkehr und reist in seinen Gedanken fort. Eines Tages wird er Zeuge eines vermeintlichen Unfalles, in dessen Folge es ein Mordopfer gibt. Ab jetzt gerät sein Leben völlig aus den Fugen.

Beurteilungstext

Ich habe schon einige Bücher von Kevin Brooks gelesen, unter anderem die drei Travis-Delaney-Bände. Die Bücher von Kevin Brooks gefielen mir bis dato wirklich gut, aber in diesem Roman brauchte ich eine ganze Weile, um mich an die Schreibweise und den Erzählstil zu gewöhnen. Anfangs dachte ich auch mehrfach daran, das Buch einfach weg zu legen, weil mir die sehr gewöhnliche Umgangssprache und die vielen Kraftausdrücke des Protagonisten überhaupt nicht gefielen. Ich kenne ehrlich gesagt keinen Jugendlichen, der so spricht! Auch fand ich die Handlung anfangs sehr langatmig, aber nach und nach, nachdem ich mich endlich an den befremdlichen Schreibstil gewöhnt hatte, fing ich doch Feuer! Die Spannung nahm deutlich zu, da der Protagonist Moo zum Spielball der verschiedenen Interessengruppen wird und er scheinbar keine Chance hat, diesem Dilemma zu entfliehen. Da die Geschichte von Moo selber erzählt wird, so als ob du ihm gegenüber oder neben ihm sitzen würdest, taucht man nach und nach in die Gedankenwelt des Protagonisten ein, in sein Leben, seinen misslichen Alltag und seine Ausweglosigkeit. Das ist ziemlich verstörend und beschäftigt einen sehr: Welche Möglichkeiten hat er, wie würde man selber reagieren, für welche Seite würde man sich entscheiden? Es gibt immer wieder Sprünge von der Gegenwart in die Vergangenheit. Was hat Moo zeitweise gedacht und gefühlt, weshalb und warum hat er in dieser und jener Situation so gedacht und gefühlt? Dadurch ist man sehr nah dran an der Hauptperson, fühlt mit, kann sich wirklich gut in Moo hineinversetzen. Selbst körperlich kommt man Moo sehr nahe wenn er erzählt, wie er schwitzt, wie ihm vor Wärme und Angst der Schweiß den Rücken hinunterläuft, wie er sich mit Hilfe von Essen tröstet und diesem Teufelskreis nicht entrinnen kann. So viel sei verraten, der Protagonist entwickelt sich im Verlauf der Erzählung, er wird selbstbewusster und lässt sich nicht mehr alles gefallen. Jedoch bleibt das Ende offen, was mich zwar kurzzeitig enttäuscht hat, aber eine logische Konsequenz der ganzen Story ist: „Was tust du, wenn alles, was du tun kannst, verkehrt ist?“

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 30.11.2017

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