Killing God

Autor*in
Brooks, Kevin
ISBN
978-3-423-71451-8
Übersetzer*in
Gutzschhahn, Uwe-Michael
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
270
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2011
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
8,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

"Dawn" heißt übersetzt "Dämmerung”, und wir erleben mit dem Mädchen, warum sie Gott töten will, obwohl sie nicht einmal weiß, ob es Gott überhaupt gibt, denn sie hat erfahren, einmal erfahren, dass es Gott nicht geben kann. Sehr erstaunlich, dass sich ein männlicher Autor derart tief in die Gedankenwelt eines Mädchens - zumal in einer sicherlich nicht bekannten Gesellschaftsschicht - so hineinfühlen kann, dass wir ihr emotional folgen können.

Beurteilungstext

Wir befinden uns im nicht-bürgerlichen Milieu irgendwo in England. Nachdem der Vater die Drogen und den Alkohol hinter sich hatte, wurde er "gottessüchtig". Dann verschwand er. Zurück blieben seine alkohol- und TV-süchtige Frau, seine 15 jährige Tochter Dawn, die auch die Geschichte erzählt, die beiden Rauhaardackel Jesus und Mary (benannt nach der schottischen Indie-Rockband "The Jesus & Mary Chain" = Jim & William Reid plus wechselnde Bass- und Schlagzeugspieler, aus der Mitte der 1980er Jahren, die vor allem wegen der Drogen- und Alkoholsucht von Jim Reid zerbrach) und eine Tasche mit rund 200.000 Pfund sowie eine Pistole.
Ja, er hat seine Tochter missbraucht. Ja, er hat es bitter bereut, da es in einem Stadium des Suffs passierte, was bestimmt keine Entschuldigung ist, für ihn nicht, für Dawn nicht, für uns erst recht nicht.
Sehr geschickt führt uns Kevin Brooks zunächst in eine Art von Zickenkrieg, lässt im Verlauf immer mehr Hinweise zu, die einerseits in Richtung weiblicher Homosexualität, andererseits in Richtung "sexueller Missbrauch" weisen, zu. Dabei schließt er nicht alle Handlungsstränge, was aber erst etwa später auffällt, da die Geschichte selbst sehr unter die Haut geht, und auch zum Schluss es niemanden gibt, der allein Schuld hat.

Der fließende Text bricht sich immer selbst auf, da immer wieder englische Originaltexte (aus Gründen des Copyrights nicht übersetzt) aus den Liedern der Band "The Jesus & Mary Chain" stammt. Dazu kommt, dass der Übersetzer offensichtlich sinnentsprechend öfters ein "e" verweigert (ich steh', ich komm', nachdem ich aufwacht_ usw.), sodass wir uns mehr und mehr von der Erzählerin und ihrem (geheimen) Leben gefangen nehmen lassen.

Erstaunlich, aber Kevin Brooks gelingt wieder eine Geschichte, die uns beim Lesen gefangen nimmt und die uns danach noch lange nicht los lässt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Brooks, Kevin

Brooks, Kevin

Bad Castro

Weiterlesen
Brooks, Kevin

Bad Castro

Weiterlesen
Brooks, Kevin

Bad Castro

Weiterlesen
Brooks, Kevin; Forde, Catherine

I see you Babe...

Weiterlesen
Brooks, Kevin; Forde, Catherine

I see you baby ...

Weiterlesen
Brooks, Kevin

Deathland Dogs

Weiterlesen