Julischatten
- Autor*in
- Babendererde, Antje
- ISBN
- 978-3-8337-2930-0
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Sprecher: Reuters, Inga
- Seitenanzahl
- 4
- Verlag
- –
- Gattung
- –
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2012
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 19,99 €
- Bewertung
Teaser
Sim wird in den Sommerferien zu ihrer Tante nach Amerika geschickt, in ein Indianerreservat. Es ist eine Strafe ihrer Eltern für ihren Alkoholgenuss und ihr aufsässiges Verhalten. Entgegen ihrer eigenen Meinung kommt sie schnell an, fügt sich ein und lernt sich tatsächlich in einer Dreiecksbeziehung zwischen 2 Indianern und dem Leben im Reservat neu kennen.
Beurteilungstext
Sim, eigentlich Simona, ist sich mit ihren 16 Jahren selbst im Weg. Die anscheinend perfekte Schwester vor Augen, ratlose, gebildete Eltern zu Hause, hält sie sich für völlig unbegabt und talentfrei. Nach einer unglücklichen, kurzen Liebe mit einem verstörendem ersten Sexualkontakt, verfällt sie dem Alkohol. Als Notbremse für alle schicken sie ihre Eltern für 6 Wochen nach Amerika zur Tante. Sim landet in einem Indianerreservat der Lakota. Auch hier wird sie mit harter Realität konfrontiert, Geldgier durch Drogendealerei, illegalem Alkohol, Perspektivlosigkeit vor dem Hintergrund der Indianergeschichte. Es entwickelt sich eine für Antje Babendererde typische Geschichte. Sie ist gut recherchiert und birgt spannende und gefühlvolle Momente. Mit der Dreiecksgeschichte zwischen Sim und den beiden Indianern Jimi und dem blinden Lukas trifft sie den Nerv vor allem junger Mädchen. Sim muss sich entscheiden zwischen beiden und als Leser wächst einem Lukas besonders ans Herz. Doch hier holt uns die Autorin mit einem ungewöhnlichen, aber schmerzlichem Ende, aus den eingefahrenen Denkpositionen heraus. Das Hörbuch auf 4 CDs wird von Inga Reuters gelesen. Nach einer kurzen Gewöhnungsphase an die Stimme kann man ihr sehr gut folgen. Es gelingt ihr, den Hörer mit in die Weiten der Prärie und in das Innere des Reservates zu nehmen. Da die Geschichte aus der Sicht der 3 Protagonisten erzählt wird, hat der Hörer auch eine gute Einsicht in deren Gefühlsleben und erkennt sich sicher wieder. Mit Variationen der Tonlage, des Tempos und der Betonung gelingt es Inga Reuters das Hören als spannendes Erlebnis zugestalten. Mir sind einige Wortwiederholungen aufgefallen, die mich beim Hören störten, das liegt aber im Originaltext begründet und wäre wahrscheinlich beim selbständigen Lesen kein Problem.