Julischatten

Autor*in
Babendererde, Antje
ISBN
978-3-401-50514-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Schneider, Frauke
Seitenanzahl
474
Verlag
Arena
Gattung
Erzählung/Roman
Ort
Würzburg
Jahr
2015
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Simona fühlt sich unverstanden, auch von ihrer ersten großen Liebe. Sie betrinkt sich und versucht stets, ihre Probleme mit Alkohol zu lösen. Die Eltern schicken sie in ein Indianerreservat, in dem eine Tante wohnt. Ihr Tag wird streng strukturiert. Sim lernt zwei Jungs kennen, in die sie sich verliebt. Sie erkennt, dass es der blinde Lukas ist, der ihr Vertrauen und Selbstsicherheit gibt und ihrem Leben einen Sinn. Sie werden ein Liebespaar, das wohl auch in der Zukunft Bestand hat.

Beurteilungstext

Der Anfang des Buches liest sich recht konstruiert. Es ist fast so, als bekomme man einen Fall für die Jugendpsychatrie vorgestellt. Simona, die nur Sim genannt werden will, zieht sich auffällig an, färbt sich die Haare knallrot, hat eine Igelfrisur, fühlt sich von ihren wohlsituierten Eltern ungeliebt, ist eifersüchtig auf ihre “normale” große Schwester, leidet unter der Narbe an den Lippen, die von einer Hasenschartenoperation herrührt und trinkt. Sie hat die Wahl, eine Entziehungskur zu machen oder für ein paar Wochen zu ihrer Tante in die USA in ein Indianerreservat zu gehen. Wer dieser unglücklichen Pubertierenden hat aber so eine Chance? Auch ist der Drang, etwas zu trinken bzw. die Entzugserscheinungen, kaum dargestellt.
Trotz dieser Schwäche ist das Buch nach dem etwas nüchternen Anfang spannend bis zum Ende und die Mädchen werden diesen großen Liebesroman verschlingen. Gut recherchiert ist das Leben und die Schicksale der Menschen in diesen Reservaten.
Der Junge, von dem sie glaubt, dass er die große Liebe sein könnte, ist ebenfalls eine zerrissene Persönlichkeit, die sich in Drogen flüchtet, dealt und Sim mit Alkohol verführt. Sein engster Freund, der blinde Lukas, hat sich ebenfalls in Sim verliebt. Von ihm wird sie in Lebensweisen und Weisheiten der Lakota-Indianer eingeführt. Obwohl sie weiß, dass Lukas bei seinem Volk bleiben wird und sich auf seine Aufgabe als Medizinmann vorbereitet, kann Sim sich eine Zukunft mit ihm vorstellen.
Die Geschichte kommt zu einem spannenden Höhepunkt als Jim Lukas in eine lebensgefährliche Situation bringt und er später selbst von einem anderen Indianer niedergeschossen wird. Dabei rettet er Lukas, auf den der Pistolenlauf gerichtet war.
Die Tante, die selbst als junge Frau mit einem Indianer eine Ehe eingegangen war, die wegen der Alkoholsucht des Mannes nicht Bestand hatte, ist in diesem Roman die Übermutter, die mit der nötigen Härte und Konsequenz, aber auch mit Zuwendung und Verständnis die Entwicklung des Mädchens fördert.
Dass so eine außergewöhnliche Liebe wie sie zwischen Lukas und Sim geschildert wird und die auch die körperliche Liebe nicht ausspart, für das ganze Leben Bestand haben wird, wollen die Leserinnen sicher gerne glauben.

Ein Roman, der Mädchen in der Pubertät zeigt, dass auch andere sich missverstanden fühlen und ausflippen. Die Flucht in den Alkohol hilft, wie das Buch zeigt, nicht. Aber mit dem schrägen Aussehen und der Suche nach Lebenssinn der Hauptperson finden die Leserinnen hier Parallelen zu sich selbst.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPLTLD.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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