Ins Nordlicht blicken

Autor*in
Franz, Cornelia
ISBN
978-3-423-24939-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
279
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2012
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Als der junge Bildhauer Jonathan als Künstler erfolgreich wurde, wollte er vom ersten selbstverdienten Geld nach New York reisen. Doch die Stadt war am 26. September 2019 in den verheerenden Fluten eines Wirbelsturms untergegangen. So reist er stattdessen mit dem Schiff nach Grönland - auf der Suche nach seinem deutschen Vater. Seine Mutter, eine Inuit, hatte er nie kennengelernt. Nun stellt er sich der Vergangenheit und erinnert sich, wie er 2011 als 17-Jähriger aus Grönland geflohen war.

Beurteilungstext

Pakkutaq Wildhausen fühlt sich ausgeliefert - immer noch. Bis zum Alter von 9 Jahren wuchs er in Deutschland bei seiner Großmutter auf, in der gleichen Umgebung wie Jahrzehnte zuvor sein Vater. Der hatte sich Grönland als neue Heimat ausgewählt, in der er jedoch trotz vieler großartiger Ideen nichts Richtiges zustande brachte. Sein Sohn verachtet den Säufer, baut sich Internetkontakte auf und träumt davon nach Deutschland abzuhauen. Das gelingt - er kommt auf der MS Alaska nach Hamburg - und geht trotzdem schief. Der blinde Passagier wird entdeckt, wehrt sich und tötet einen gleichaltrigen jungen Hilfsarbeiter. Von Bord geht er als Jonathan Querido.
Mit Jonathan beginnt die Geschichte, er ist es, der im Sommer 2020 mit der MS Alaska zurück nach Grönland fährt und sich widerwillig erinnert. Er weiß selbst nicht, was ihn antreibt, seinen verschollenen Vater wiedersehen zu wollen und all die Orte seiner grönländischen Kindheit zwischen dem 9. und dem 17. Lebensjahr aufzusuchen. Er hat sich seit dem Tod seiner Großmutter nirgendwo mehr zugehörig gefühlt und seine eigenen Begabungen erst entdeckt, als ihn ein fremder Mann in Hamburg bei sich wohnen ließ und ihn förderte.
Die Geschichte, die die Kinder- und Jugendbuchautorin Cornelia Franz hier vorlegt, ist sehr komplex und sie spielt auf drei Zeitebenen. Als grönländischer Junge Pakkutaq, der seinem Aussehen nach zum Volk der Inuit gehört, aber erst spät seine Muttersprache gelernt hat, erzählt er seine Erlebnisse des Jahres 2011 auf Deutsch in der Ich-Form. Im Jahr 2020, das der Leser als eigentliche Gegenwart zu akzeptieren hat, beginnt er, seine unglückliche Vergangenheit aufzuarbeiten, alles richtig einzuordnen und nicht nur seinen Frieden zu finden, sondern auch eine Zukunftsperspektive zu entwickeln. Im letzten Kapitel gönnt die Autorin uns darauf einen Ausblick im Jahr 2025. Der Roman lässt sich weder ins Krimi-, noch ins Science-Fiction-Genre einordnen. Allerdings sah Cornelia Franz ein Ereignis nahezu voraus. Das Buch kam 2012 in den Handel, als ein extrem heftiger Wirbelsturm tatsächlich die amerikanische Ostküste überflutete.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von OAL.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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