Ins Mittelalter und zurück - Eine abenteuerliche Zeitreise

Autor*in
Beyerlein, Gabriele
ISBN
978-3-86760-175-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Robitzky, Marc
Seitenanzahl
125
Verlag
Hase und Igel
Gattung
Ort
München
Jahr
2014
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
4,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Von der Erkundung der Burganlage mit seinen Eltern erschöpft und nahe vor dem Einschlafen sieht Leo in einer Pforte ein Mädchen, das Lea unglaublich ähnelt. Er geht ihr nach - und macht dabei zugleich einen Satz über 500 Jahre zurück in die Vergangenheit …

Beurteilungstext

Eigentlich hatte sich Leo schon auf den gemeinsamen Sommerurlaub mit seiner besten Freundin Lea gefreut. Durch Leos Mittelohrentzündung kommt es nicht dazu und nach seiner Genesung kann auch eine Reise nach Oberbayern nicht trösten, wiewohl es dort die längste Burg der Welt zu bestaunen gibt. Von der Erkundung der Burganlage mit seinen Eltern er-schöpft und nahe vor dem Einschlafen sieht Leo in einer Pforte ein Mädchen, das Lea unglaublich ähnelt. Er geht ihr nach - und macht dabei zugleich einen Satz über 500 Jahre zurück in die Vergangenheit … Dort trifft er die vermeintliche Lea als Käthe, Tochter eines Fassmachers, wieder, und als Käthe in Verdacht gerät, der Herzogstochter eine Brosche gestohlen zu haben und in den Kerker kommt, tut Leo alles, um seine ""Lea"" zu retten.
Gabriele Beyerlein ist es mit dieser Erzählung sehr gut gelungen, junge Leser zu unterhalten und ihnen die doch ganz andere Welt des Mittelalters erfahrbar zu machen. Mit Käthe als Führerin und Behüterin ""erlebt"" Leo am eigenen Leib sehr anschaulich, was das Leben am Ende des 15. Jahrhunderts bestimmt hat. Dabei setzt die Autorin mit Rücksicht auf das Lesealter sinnvoll Schwerpunkte: auf die seinerzeit übliche Kinderarbeit, die Handwerkervielfalt, die absolute Macht und Autorität der Oberen und ihre rigorose Strafpraxis, die Standesunterschiede, die Unterordnung der Kinder unter den Elternwillen, das karge Leben und Kost der einfachen Leute.

Dabei dürfte Leo durchaus prägende Erfahrungen gemacht haben: Der Fremde fällt immer auf, in einer fremden Welt wird Alltägliches zum Problem, Schutz bietet nur die Gruppe und hat den Preis von Unterordnung.
Erzählerisch dabei ist der Kniff der Zeitreise überaus nützlich, ermöglicht er doch eine unmittelbare Begegnung mit dem Vergangenen und Fremden und lässt den Kontrast unaufdringlich deutlich werden. Ein Problem ist dabei allerdings das der Verständigung. Die Autorin weist im Nachwort darauf hin, dass die Sprache sich stärker von dem heutigen Deutsch unterschieden hat, als es in der Geschichte der Fall ist. Dem wird stattgegeben, wenn Leo Begriffe wie z. B. ""Salzscheiben"", mit denen er nichts anfangen kann, irritieren; auch kommt es zu drolligen Missverständnissen, wenn Leo die ""Türkengefahr"" ganz falsch deutet, aber die Verständigung verläuft doch glatter als es zu erwarten wäre. Ein weitgehend modernes Deutsch sichert dabei aber die Lesbarkeit, wenn auch die Ausdrucksweise gerade der einfachen Leute mitunter ein wenig der Sprachwelt der populären Mittelaltermärkte geschuldet klingt.

Im Nachwort informiert die Autorin weiterhin über die Geschichte der Burg Burghausen, die politischen und dynastischen Besonderheiten und die Bedeutung des Salzhandels für die Region.

Das preiswerte, schmale Buch ist flüssig zu lesen und eignet sich auch als Klassenlektüre, für die auch Begleitmaterial für Lehrkräfte angeboten wird.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von PF.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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