Im Wilden Westen

Schlagwörter

• Abenteuer
• Freundschaft

Teaser

Rocky Beach, die Heimatstadt der drei Jungdetektive Peter, Bob und Justus, soll sich in eine Westernkulisse verwandeln. Alle sind mit Feuereifer dabei, doch “Die drei ???” kommen einer ganz faulen Kiste auf die Spur.

Beurteilungstext

“Im Wilden Westen” ist nix los. Über weite Strecken ist die Erzählung, übrigens Band 35 der Reihe, schlicht langweilig, da kann auch die originelle Pointe am Schluss nichts mehr reißen. Außerdem ist es einfach zu unglaubwürdig, dass sich eine moderne US-amerikanische Kleinstadt ohne wirtschaftlichen Anreiz binnen weniger Tage in eine Westernkulisse verwandelt, unter euphorischer Mitarbeit sämtlicher Bewohner. Vergeblich wartet man auch darauf, dass Peter, Bob und Justus ihre Stärken ins Spiel bringen. Sie scheinen ihre cleveren Ermittlungstechniken und ihr eingespieltes Teamwork vergessen zu haben. Stattdessen laufen sie gleich zweimal widerstandslos in lebensgefährliche Fallen ihres jugendlichen Erzrivalen Skinny Norris. Und dass sie diese nicht anzeigen und den Erwachsenen gegenüber sogar verheimlichen, ist ein schlechtes Vorbild für die Leser. Gerade in der Zielgruppe der 8- bis 12-jährigen Jungen gibt es viele Opfer und Täter bezüglich Gewalt untereinander, oft in einer Person. Vielen Kindern fällt es schwer, Recht und Unrecht auseinander zu halten. Da sollte eine Kriminalerzählung solche dramatischen Vergehen nicht bagatellisieren.
In den schwarz-weißen Illustrationen hat Onkel Titus ein neues Image verpasst bekommen. Kannte man ihn aus den früheren Bänden als fast schon älteren Herrn, wirkt er auf den aktuellen Zeichnungen regelrecht jugendlich. Die Zeichnungen sind freundlich und einladend und passen gut zum Text.
Erstaunlicherweise finden eingefleischte “Drei ??? Kids”-Fans auch diesen Band ganz gut. Insgesamt jedoch wurde hier eine schlappe Story unprofessionell verpackt.