Im Himmel ist es fast genauso

Autor*in
Stark, Ulf
ISBN
978-3-7891-4752-4
Übersetzer*in
Kicherer, Birgitta
Ori. Sprache
Schwedisch
Illustrator*in
Erlbruch, Leonard
Seitenanzahl
60
Verlag
Oetinger
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2015
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
12,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ulf hat einen kleinen Bruder und hätte eigentlich eine große Schwester. Die ist aber schon vor ihrer Geburt gestorben, drei Jahre bevor Ulf auf die Welt kam. Sie ist jetzt im Himmel und Ulf macht sich auf die Suche nach ihr. Mit Papas Funkgerät versucht er vergeblich, Kontakt zum Weltraum herzustellen.
Eines Tages sieht er im Nachbargarten ein Mädchen, das seine große Schwester sein könnte. War sie aus dem Himmel herabgeschwebt?

Beurteilungstext

Ulfs Mutter liegt mit Migräne im Bett und verträgt keinen Lärm. Um sie nicht zu stören, geht Ulf mit seinem Freund Klas nach draußen. Aber alles ist nicht so ganz richtig, wenn die Mutter krank ist. “Kinder brauchen nämlich jemanden, der sich um sie kümmert.” Der Vater sorgt für das Essen und es gibt morgens, mittags und abends Dickmilch.
Ulf und Klas versuchen mit einem Benzintrichter und einem alten Regenrohr, vom Dach des Schuppens aus die Stimmen der Toten zu hören und schauen sich ein Foto von Ulfs schwangerer Mutter an, unter dem steht: Bald bist du hier, Marie-Louise. Ulf denkt manchmal an seine Schwester und stellt sich vor, wie alles wäre, wenn es sie gäbe.
Bei Klas zu Hause bekommen die beiden von Klas’ großer Schwester Schokoladenpudding und Ulf hätte gerne so eine wie sie, die sich um einen kümmert.
Ulf denkt darüber nach, wie es wohl im Himmel ist. “Ich hatte keine Ahnung. Ich war erst acht.”
Sein Vater meint, dass es keinen Sinn habe, über die Toten zu reden. “Was nach dem Tod passiert, darüber wissen wir nichts.”
In der Nacht träumt Ulf, er wäre im Himmel. “Der Himmel war groß und voller Menschen-Engel ....”

Bei Lena im Nachbargarten erblickt Ulf ein Mädchen, das er noch nie gesehen hat und er ist fest davon überzeugt, dass dieses Mädchen seine Schwester ist. Sie sieht ihm ähnlich, ist drei Jahre älter als er und schnaubt auf die gleiche Art wie Klas’ Schwester. Ulf und die beiden Mädchen spielen den ganzen Nachmittag zusammen und Ulf fragt unvermittelt: “Wie ist es eigentlich dort, wo du herkommst?” Er fragt und fragt und stellt schließlich fest, dass das Leben im Himmel fast genauso ist wie auf der Erde.

Als die Mutter wieder gesund ist, scheint auch für Ulf die Welt wieder in Ordnung zu sein. Er kommt von seinem Freund Klas nach Hause und es duftet nach Gemüsesuppe, die Waschmaschine brummt und aus dem Obergeschoss dringt Klaviermusik und Gesang. Ulf und seine Mutter gehen nach draußen in die Natur und freuen sich darüber, hören, sehen und lachen zu können.

Ulf Stark, der sicher nicht zufällig den gleichen Vornamen trägt wie der Protagonist des Buches, gelingt es auf wunderbare, kindgemäße Weise, über das Thema Tod zu schreiben. Er erzählt ohne Schwere von den Fragen, die sich Kinder in diesem Zusammenhang stellen: Was kommt nach dem Tod? Wie ist es im Himmel? Kann man mit den Toten reden? Diese Gedanken entstehen in ganz alltäglichen Situationen, ohne banal zu wirken. Die nachdenklichen Szenen wechseln sich mit fröhlichen, spielerischen ab - ganz so wie im echten Kinderleben. Die Antworten, die Ulf bekommt, sind nicht immer befriedigend, aber sie halten ihn nicht davon ab, weiter zu fragen und nachzudenken.
Der Autor greift ein Thema auf, das ihn schon in dem 1997 erschienen Bilderbuch “Meine Schwester ist ein Engel” beschäftigt. Auch hier geht es um den Tod der ungeborenen, älteren Schwester und die Hauptperson Ulf, die aber in diesem Fall auf andere Weise mit der Situation umgeht.

Die fröhlichen Illustrationen von Leonard Erlbruch sind kindgerecht, wirken in diesem poetischen Kinderbuch jedoch fast ein bisschen schlicht oder grob (z. B. die Gesichtsausdrücke). Sie sind aber wichtig zur Auflockerung und Abwechslung, damit das Buch ab etwa 8 Jahren lesbar ist.


Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von FrSch.
Veröffentlicht am 01.01.2016

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