Ich schieße...doch
- Autor*in
- Zöller, Elisabeth
- ISBN
- 978-3-7855-5554-5
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 152
- Verlag
- Loewe
- Gattung
- –
- Ort
- Bindlach
- Jahr
- 2005
- Lesealter
- 14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 9,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Niko ist der schwächste in seiner Klasse und damit das bevorzugte Objekt für Mobbing durch drei Klassenkameraden. Sie schlagen und treten, sie erniedrigen und erpressen ihn. Niemandem kann er sich anvertrauen, seiner Mutter nicht und auch nicht seinen Lehrern. Hilfe kann er von seinen Klassenkameraden nicht erwarten. Als ein Mädchen ihm hilft, richtet sich die Gewalt auch gegen sie. Als Nikos Angst und Verzweiflung immer größer werden, besorgt er sich eine Waffe und geht damit in die Schule.
Beurteilungstext
Teilweise im Rückblick lässt Elisabeth Zöller die Geschichte vom Martyrium des jungen Niko vor dem Leser ablaufen. Es gelingt ihr sehr gut, die Charaktere der Jugendlichen in einer Gerichtsverhandlung zu zeichnen: die Kaltblütigkeit, Gefühlskälte und Schnoddrigkeit von zwei der Jugendlichen, die Niko gemobbt haben, die Angst und Gewissensbisse des Dritten, der gezwungen wurde mitzumachen, vor allem die wachsende Angst und Verzweiflung Nikos. Indem sie anhand der Tagebuchaufzeichnungen des Jungen den Leser das Mobbing aus Nikos Sicht darstellt, wird der Leser in die Gedanken- und Gefühlswelt Nikos hineingezogen und erlebt und vollzieht die Angst nach, bis hin zur Verzweiflungstat. Dadurch, dass die Geschichte nicht mit der Urteilsverkündung endet, wird dem Leser deutlich gemacht, dass eine solches Martyrium weit aus länger dauert. Die gesamte Geschichte ist somit nicht nur fesselnd und erzählerisch sehr dicht, sondern macht auch zutiefst betroffen.
Die Dialoge und Handlungen, die Charaktere Mechanismen der Gewalt sind absolut realistisch und glaubwürdig und beweisen eine sehr gute Recherche der Autorin zu dem Thema; von daher finden sich auch folgerichtig am Ende wichtige Adressen.
Aufgrund dieser dichten und authentischen Darstellung eignet sich das Buch sehr gut als Klassenlektüre in der Sek. I zum Thema Mobbing in der Schule. Dankenswerterweise gibt es auch zu diesem Buch eine Lehrerhandreichung, auf die am Ende ebenfalls hingewiesen wird.
Von daher gehört “Ich schieße..doch” zu den derzeit besten Büchern zu diesem Thema auf dem Markt und ist absolut empfehlenswert. Es sollte jedoch nicht allein als Klassenlektüre dienen, sondern auch Lehrern, die gerne vorbei sehen, und Eltern zur Sensibilisierung für diese Problematik anempfohlen werden.