Ich schieße...doch!

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• Gewalt

Teaser

Der 14-jährige Niko wird jahrelang von Klassenkameraden gemobbt, geschlagen und misshandelt. Die Klasse schweigt dazu. Aus der dauernden Angst wird Hass; Niko beschließt, seine Peiniger zu erschießen und danach Selbstmord zu begehen.

Beurteilungstext

Elisabeth Zöller, inspiriert von den Vorgängen in Erfurt und anderen Städten, verfolgt den Leidensweg eines Mobbingopfers, das irgendwann so verzweifelt ist, dass es keinen Ausweg mehr sieht. Beim Schuleschwänzen kommt Niko auf die Idee, brutale Computerspiele zu spielen, so wird er mächtig gegenüber seinen Peinigern, und irgendwann erscheint ihm Gewalt dann als der einzige Ausweg. Elisabeth Zöller zeigt diese Entwicklung sehr klar, hat aber den Ausgang der Geschichte gegenüber den Berichten in den Nachrichten positiv verändert: Nikos Bruder und Hannah, die einzige aus der Klasse, die Niko hilft, können seinen Plan im letzten Moment verhindern und der Junge findet dank der Hilfe eines Sozialarbeiters und seiner Familie langsam in ein normales Leben. Gut gefällt mir, dass die Autorin auch die Täter nicht einfach als gleichmäßig böse Gruppe darstellt, sondern Unterschiede macht und auch für ihren Werdegang ein wenig Verständnis aufbringt und dass auch Niko gezeigt wird, dass er Verantwortung übernehmen muss. Das Buch ist auch abgesehen vom Inhalt gut geschrieben: Der Aufbau ist interessant, ausgehend von der Gerichtsverhandlung gegen Nikos Peiniger lernt man in Rückblicken ( Auszüge aus Nikos Tagebuch) die Vorgeschichte kennen, im letzten Drittel erst erfährt man, dass Niko noch lebt, und schließlich kommt der versöhnliche Schluss. Auch stilistisch lässt das Buch nichts zu wünschen übrig. Im Anhang werden noch einige Adressen aufgeführt, an die sich Mobbingopfer wenden können. Zu erwähnen wäre noch, dass eine Handreichung zu diesem Buch aus dem Internet heruntergeladen werden kann.