Ich, Dante und die Millionen
- Autor*in
- Nilsson, Frida
- ISBN
- 978-3-8369-5268-2
- Übersetzer*in
- Buchinger, Friederike
- Ori. Sprache
- Schwedisch
- Illustrator*in
- K., Ulf
- Seitenanzahl
- 144
- Verlag
- Gerstenberg
- Gattung
- Krimi
- Ort
- Hildesheim
- Jahr
- 2009
- Preis
- 12,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Kaum wird er Bankangestellte Helge zum Direktor befördert, passiert ein millionenschwerer Bankraub. Man verdächtigt Helge. Der flieht vor der Polizei und landet auf einer Müllhalde. Dort nun beginnt eine anfangs recht problematische Beziehung zu der zunächst nicht besonders sympathischen Ratte Dante. Als daraus nach vielen gemeinsam bestandenen Abenteuern echte Freundschaft wird, beschließt Helge, nicht mehr in die Zivilisation zurückzukehren, obwohl er am Ende rehabilitiert wird.
Beurteilungstext
Der Protagonist des Buchs, der nicht mit besonderer Tapferkeit gesegnete Bankangestellte und verhinderte Direktor Helge, ist eigentlich ein Antiheld und erzählt in der Ich-Form und in der Retrospektive von seinem abenteuerlichen Leben auf der Müllhalde und von seiner Freundschaft mit der dort lebenden struppigen und bisweilen äußerst rabiaten Ratte Dante. Er nennt diese Geschichte selbst in einem ganz kurzen Vorwort an den Leser “ein haarsträubendes Abenteuer” und “eine Geschichte über Verbrechen, Lügen und lebensgefährliches Dynamit”. Und haarsträubend ist sie nun tatsächlich, die Geschichte, man könnte natürlich auch sagen konstruiert oder vielleicht auch fantastisch. Außer dem Bankraub gibt es natürlich noch weitere stets bewährte Krimielemente: Geklaute und vertauschte Koffer mit codierten Schlössern, getarnte Personen, in diesem Fall merkwürdigerweise ein Polizeihund, der detektivisch den Fall aufklärt, und natürlich einen verbrecherischen Schurken, der schließlich entlarvt und abgeführt wird. Der ist ein Mensch. Prinzip dieses Buches ist: Gut sind die Tiere, böse oder unsympathisch die Menschen. Jedoch trotz aller Krimielemente scheint es der Autorin vor allem um die Schilderung dieser wunderbaren Freundschaft zwischen dem bänglichen und bisweilen sogar larmoyanten Helge und dem anfänglich unsympathisch scheinenden Dante mit dem goldenen Herzen zu gehen. Der ist letztlich auch der wahre Held der Geschichte. Deshalb zieht es unser verhinderter Bankangestellter am Ende vor, auf Geld, Ruhm und Ehre und das angenehme Leben in der Zivilisation zu verzichten und den Rest seines Lebens mit seinem neuen Freund zu verbringen. Auf der Müllhalde ist es zwar etwas schmuddelig, aber dort herrschen noch wahre Gefühle. Am Ende der Geschichte sind beide Protagonisten uralt und schwerhörig, aber glücklich.
Ein sehr ungewöhnlicher Schluss, der hoffentlich für kleine Leser nachvollziehbar ist.
Ansonsten werden ihnen der flotte Stil und die vielen, manchmal wirklich komischen Dialoge gefallen. Die Ratte Dante hat bisweilen eine echt rotzige Ausdrucksweise, die sicher gut ankommt. Echte Spannung allerdings kommt erst gegen Ende des Buchs auf.