Hier im echten Leben

Autor*in
Pennypacker, Sara
ISBN
978-3-7373-5822-4
Übersetzer*in
Kollmann, Birgitt
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Klassen, Jon
Seitenanzahl
304
Verlag
MeyersDuden
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Frankfurt/Main
Jahr
2021
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
17,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Können Träumer die Welt verändern? Auf diese Frage gibt die Autorin mit den drei so unterschiedlichen ProtagonistInnen ihrer Geschichte eine Antwort, die zum Nachdenken anregt.

Beurteilungstext

Ware ist knapp zwölf Jahre alt, introvertiert und verträumt. So ist die Aussicht, den gesamten Sommer in einem Feriencamp mit vielen anderen Kindern verbringen zu müssen, für ihn eine schreckliche Aussicht. Hinzu kommt, dass er sich als Sohn unzulänglich fühlt, weil er meint, den Erwartungen seiner Eltern an ein "normales" Kind nicht gerecht zu werden. Doch der Sommer entwickelt sich völlig anders als erwartet.
Das Buch thematisiert Gerechtigkeit, Zivilcourage, Einsamkeit, Erwachsenwerden und Freundschaft anhand des Protagonisten und zwei weiterer Protagonistinnen. Diese drei Kinder wählen unterschiedliche Wege, um ihre Probleme zu lösen und ihre Herzensanliegen voranzutreiben.
Ware arbeitet an der Umsetzung seiner urpersönlichen Taufe und Erneuerung zu einem Sohn, den seine Eltern sich vermeintlich wünschen; Jolene zieht auf einer Brache unermüdlich Papayapflanzen auf und setzt auf Bioabfall, um der drohenden Wohnungslosigkeit zu entgehen, und Ashley setzt sich für den Schutz von Kranichen ein.
Der Beginn des Buches lässt die Vielschichtigkeit und Tiefe des Buches, die sich mit dem Fortgang der Handlung entfaltet, zunächst kaum erahnen. Dabei spielen Hoffnung, Kreativität und Fantasie eine große Rolle, auch oder gerade weil die Realität die persönlichen Ziele der Kinder regelmäßig auf die Probe stellt und gefährdet.
Genau in dieser Beschreibung der Entwicklung der Figuren als Reaktion auf die Rahmenbedingungen und immer neuen Herausforderungen liegt die große Stärke dieser Geschichte.
Ware verändert sich, erst äußerlich durch die selbst gewählte körperliche Arbeit, dann auch innerlich und mit jedem neuen Ziel, das sich für den Protagonisten mitunter unbewusst entwickelt, verändert er auch die Menschen, die unmittelbar mit ihm zu tun haben.
"Alles war vorher etwas anderes. Und alles wird irgendwann zu etwas anderem werden. Manchmal, wenn man genau genug hinschaut, kann man sie sehen - die ganze Geschichte von etwas."
Dass die gewählten Orte und Gegenstände wie eine zerfallene Kirche und ein defektes Taufbecken zwar symbolisch aufgeladen, aber innerhalb der Geschichte dennoch nicht zu platten Bildern verkommen und sowohl Anlass als auch Katalysator für die beschriebene innerliche Entwicklung sind, ist dem überzeugenden erzählerischen Können der Autorin zu verdanken.

Sara Pennypacker ist es mit diesem Jugendbuch gelungen, eine weise und berührende Geschichte über die Suche nach der eigenen Identität und der Sinnhaftigkeit des eigenen Lebens zu erzählen und mit einem hoffnungsfrohen Ausblick für Suchende, Träumende oder Einsame enden zu lassen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von LB13; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 01.05.2021

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