Herr und Frau Hase - Die Superdetektive

Autor*in
Horvath, Polly
ISBN
978-3-8489-2019-8
Übersetzer*in
Buchner, Christiane
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Blackall, Sophie
Seitenanzahl
256
Verlag
Aladin
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2013
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

An der Westküste Kanadas lebt Marlene mit ihren verrückten Hippieltern, die sich wenig um ihr Kind kümmern. Im Gegenteil, fast scheint es so als kümmere sich Marlene um ihre Eltern. Wenn zum Beispiel Geld gebraucht wird, geht Marlene kellnern um etwas dazu zu verdienen. Dennoch liebt sie ihre Eltern und als diese eines Tages von Füchsen entführt werden, macht sie sich sofort auf die Suche. Dabei trifft sie Herrn und Frau Hase, die ihr helfen - denn sie sind ja die Superdetektive.

Beurteilungstext

Marlene lebt mit ihren Eltern auf der Insel Hornby vor der Westküste Kanadas. Dort gestaltet sich das Leben etwas anders. Ihre Eltern versuchen von dem zu leben, was sie selbst anbauen und von Musik und selbstgemachtem Schmuck. Auch die anderen Familien auf der Insel teilen diese Einstellung. Kinder werden normalerweise zu Hause unterrichtet. Nur Marlene nimmt jeden Tag einen weiten Schulweg (mit Fähre und Bus) auf sich, weil sie in eine richtige Schule gehen möchte. Dort gefällt es ihr richtig gut und als Prinz Charles in die Schule kommen und die diesjährigen Schulpreise vergeben will, scheint ihr Glück vollkommen, wenn nicht eines Abends ihre Eltern entführt würden.
Marlene kommt gerade nach Hause und sieht noch ein Auto vom Grundstück rasen und ein Fuchs schien am Steuer zu sitzen. Seltsam! Noch seltsamer ist der Brief, den die Füchse hinterlassen haben - sie suchen nach dem Codeknacker. Das kann nur ihr Onkel Runyon sein, der für die Regierung arbeitet. Marlene zögert nicht und fährt zu ihrem Onkel, um ihn um Hilfe zu bitten. Doch dieser ist aufgrund einer Krankheit gerade ins Koma gefallen - auch keine Hilfe. So macht sich Marlene allein auf den Weg und trifft Herrn und Frau Hase. Verwundert stellt das Hasenehepaar, das eben erst in diese Gegend gezogen ist, fest, das Marlene sie verstehen kann, sie scheint eine Hasenflüsterin zu sein. Da die Hasens gerade beschlossen haben Detektive zu werden und sich mit Bogart-Detektivhüten ausgestattet haben, nehmen sie sich gleich dem Fall an. Im Verlauf der Geschichte werden die Spuren von Murmeltieren verfolgt, die Hüte eines Hasenhutclubs zerstört und die Nachbarin, Frau Schotendotterhase, verhört, bis endlich die Lösung des Falls zum Greifen nah zu sein scheint.
Polly Horvath erzählt eine Geschichte, die voll Skurrilität die realistische und fantastische Welt beschreibt, die hier ineinander greifen. Auf der einen Seite sind es Marlenes Hippi-Eltern, die dem Klischee einer Aussteigerfamilie entsprechen, die ihre Kinder zwar lieben, ihnen aber oft viele Freiheiten lassen, so dass diese schnell viel Verantwortung für sich und ihre Familie übernehmen müssen. So fühlt sich auch Marlene verantwortlich für ihre Eltern und sorgt sich darum, ob diese allein klarkommen.
Auf der anderen Seite leben Herr und Frau Hase als Eltern, die schon viele Hasenkinder großgezogen haben und sich nun auch gern um Marlene kümmern, denn das Kind tut ihnen leid und sie schließen es gleich in ihr Herz. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach den Eltern.
Gerade diese Gegenüberstellung von der realen, nicht perfekten Familie und der fantastischen, auch nicht perfekten Hasenfamilie regt zum Nachdenken an, ohne dass es allzu belehrend wirkt. Vor allem aber der Sprachwitz und die skurrilen Situationen geben dem Buch eine Leichtigkeit, die ein wenig an Klassiker wie Winnie, der Pu erinnern. So braucht zum Beispiel Herr Hase um Auto fahren zu können, 30 Zentimeter hohe Plateauschuhe, damit er an die Pedale kommt. Oder so besteht Frau Hase darauf, dass sie Bogart-Hüte brauchen, um Detektive zu werden. Gerade diese Szenen werden durch die wenigen, aber prägnanten Illustrationen von Sophie Blackall unterstrichen, ohne die gesamte Geschichte auszudeuten. Sie sind in Graustufen gehalten und im grafischen Stil gezeichnet.
Insgesamt bringt Polly Horvath durch die Figuren und das Zusammenspiel von realistischen und fantastischen Elementen ein neues Licht nicht nur in das Genre der Detektivgeschichten, sondern in die Kinderliteratur im Allgemeinen. Es ist ein skurril witziges Buch, das immer wieder durch die Aktionen und Reaktionen der Figuren überrascht, zum Nachdenken anregt und durch viele Andeutungen und Verweise für kindliche wie erwachsene Leser interessant bleibt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ar.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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