Der Nachtgarten

Autor*in
Horvath, Polly
ISBN
978-3-8489-2109-6
Übersetzer*in
Ott, Bernadette
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
336
Verlag
Aladin
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Hamburg
Jahr
2018
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Franny lebt bei ihren Pflegeeltern ein beschauliches Leben, bis plötzlich die drei Nachbarskinder bei ihnen einziehen müssen. Dann wird es turbulent und auf einmal muss sogar der geheimnisvolle Nachtgarten bemüht werden, um die Kinder aus einer Notsituation zu befreien.

Beurteilungstext

Vorab: Der Klappentext des Romans verspricht deutlich mehr, als dieser halten kann. Die 12-jährige Ich-Erzählerin Franny lebt am Ende des Zweiten Weltkriegs ein ruhiges Leben in British Columbia an der Westküste Kanadas: Zwar sind im Dorf einige Soldaten stationiert, aber letztlich ist der Krieg weit weg. Frannys Pflegevater Old Tom geht seiner Gartenarbeit nach und ihre Pflegemutter Sina arbeitet als Bildhauerin. Dieses ruhige Leben ändert sich erst, als die Nachbarin ihre drei Kinder Winifred, Wilfred und Zebediah bei ihnen abliefert, weil sie dringend ihren Mann, einen Mechaniker bei der Luftwaffe, aufsuchen muss. Weshalb, wird übrigens nicht richtig klar.
Mit dem Eintreffen der Geschwister gewinnt die Handlung zwar etwas an Fahrt, aber lange Zeit wird nicht deutlich, wo diese überhaupt hingehen soll. Horvath streut eine angebliche Ufo-Sichtung durch Sina ein, die sich allerdings schnell als erzählerische Finte herausstellt. Deutlich mehr Spannung wird durch die geheimnisvollen Briefe zwischen dem kleinen Zebediah und seinem Vater aufgebaut, hinter deren Inhalt Franny und Winifred erst spät kommen. Der Junge hat einem in der Nähe lebenden Einsiedler den Code entlockt, mit dem der Vater sich seinen Wunsch erfüllen kann, einmal das von ihm gewartete Flugzeug zu fliegen. So weit, so unwahrscheinlich, dass gerade dieser ehemalige Soldat den Code für die Maschine kennt. Hier, nach fast 240 von gut 330 Seiten, kommt denn auch endlich der titelgebende Nachtgarten kurz (!) zum Tragen: Jeder Mensch hat in ihm genau einen Wunsch frei, der sich auch so erfüllt. Zebediah wünscht sich zum Vater ins Cockpit und das Drama nimmt seinen Lauf. Am Ende geht alles gut aus,weil das kanadische Militär sich ziemlich dumm anstellt.
Polly Horvath hat mit „Der Nachtgarten“ einen Roman vorgelegt, der mit der Besonderheit des mystischen Nachtgartens einmal kurz die Grenze zur Fantastik überschreitet, sonst aber keinem Genre klar zuzuweisen ist – was vor allem in seiner Belanglosigkeit begründet ist: Die Handlung plätschert über weite Strecken vor sich und das zeitliche und örtliche Setting wirken beliebig, die Zufälle sind zu zufällig. Einzig die Familie der Ich-Erzählerin wirkt rundum sympathisch und hat etwas Individuelles. Alles in allem ein Roman, der niemandem weh tut, der aber auch nicht mitreißt.

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Diese Rezension wurde verfasst von 39; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 07.11.2018

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