Haifische kommen nicht an Land

Autor*in
Bruder, Karin
ISBN
978-3-7795-0513-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
200
Verlag
Peter Hammer Verlag
Gattung
Ort
Wuppertal
Jahr
2015
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der 12-jährige Joaquín lebt auf einer kleinen Insel im Nicaragua-See. Obwohl er noch nie eine Schule besucht hat, ist er ziemlich clever und unterstützt seine Familie mit vielen kleinen Jobs. Als er das Mädchen Rosa aus Deutschland kennenlernt, kommt er mit einer ganz neuen Welt und Erfahrungen zusaammen und entwickelt ungeheuren Ehrgeiz in Sachen Geld und Bildung.

Beurteilungstext

Weil Joaquín viele kleine Jobs hat, hat er keine Zeit (und kein Geld) , um in die Schule zu gehen. Er und seine Mutter verdienen geradeso genug, damit sie, seine vier Schwestern und die Großmutter zu essen haben und die notdürftigsten Reparaturen zur Erhaltung ihrer Hütte gemacht werden.Als Joaquín nach zwei Tagen harter Arbeit auf dem Friedhof endlich mit Pepe, Pablo und José zum verdienten Essen bei der Witwe aufbrechen will, stolpert er und schlägt sich das Knie auf.
Da hält ein schwarzer Jeep neben ihm und der blonde Mann darin will ihn zum Arzt bringen. Das wäre ihm bei dieser kleinen Verletzung nie in den Sinn gekommen, denn weder gibt es in seinem Dorf einen Arzt, noch hat er Geld dafür. Doch das blonde Mädchen aus Deutschland, das ebenso wie sein Vater Spanisch spricht, lässt keine Ablehnung zu.
Damit beginnt eine Freundschaft zwischen Rosa und Joaquín, die durch das ganze Buch geht und ein ständiger Wechselprozess ist. Rosa hat Taschengeld, kann lesen und schreiben, ist schon weit gereist und hat viel mehr Weltwissen. Dagegen erscheint Joaquín naiv, ungebildet, schmutzig, anspruchslos, arm und ständig hungrig. Bei ihren folgenden Begegnungen, lernen sie die kulturellen und sozialen Unterschiede kennen. Rosa und ihr Vater erklären viel und machen deutlich, dass sie selbst gar nicht reich sind, dennoch einen sehr viel höheren Lebensstandart haben. Joaquín nutzt jede Gelegenheit, Essen und Geld für seine Familie abzuzweigen.
Als Interviewpartner des Schriftstellers und Journalisten verdient J. nicht nur das Geld, mit dem seine Schwester Dolores ein Jahr zur Schule gehen kann, sondern er grübelt auch über viele Fragen und erzählt so fantastisch, dass Rosa immer wieder lachen muss.
Die Fragehaltung des Jungen kommt sehr gut in den Kapitelüberschriften zum Ausdruck(“Warum weiße Mädchen anders sind””Wie fremde Wörter sich anfühlen””Warum es verdammt schwer ist ein Held zu sein”etc.).
Letztlich geniert sich der Junge, dass er nicht zur Schule geht und so arm ist, er ist eifersüchtig auf die Kinder von Don Alonso auf den Umgang Rosas mit ihnen, er läuft von zu Hause fort und landet glücklicherweise in einem Kinderheim, wo ihn sein Freund Victor hinführt.
In einem Rückblick nach zwei Jahren schreibt Joaquín an Rosa einen Brief, in dem sein Schulbesuch, sein entwickeltes Selbstbewusstsein und seine weitere Lebensplanung andegeutet werden.
Außer diesem positiven Schluss gefällt an dem Buch die klare, mitunter bildhafte Sprache der Autorin und die große Lebensfreude, die die Kinder von Ometepe trotz ihrer Armut kennzeichnet.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von verh.
Veröffentlicht am 01.07.2015

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