Grenzland

Autor*in
Wildner, Martina
ISBN
978-3-596-85376-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Wildner, Martina
Seitenanzahl
320
Verlag
FISCHER Schatzinsel
Gattung
Ort
Frankfurt
Jahr
2009
Lesealter
12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
19,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Agnes, 15 Jahre, hat Schwierigkeiten mit sich selbst, der Freundin und der Familie. Durch “Ritzen” erlebt sie in einer Parallelwelt Abenteuer, die an ein Computerspiel erinnern. Nur langsam findet sie den Ausweg aus der Selbstzerstörung.

Beurteilungstext

Agnes macht sich viele Gedanken über die Dinge des Alltags. Antworten findet sie nicht, sie sucht auch nicht danach, denn ihre Gedanken gleichen eher Gedankensplittern.
Ihre Freundschaft zu Jana leidet darunter, dass Jana augenscheinlich magersüchtig ist und sich zurückzieht.
Eines nachts findet Agnes scheinbar eine Lösung für all ihre Probleme. Durch eine Fernsehbotschaft aus einem unbelegten Kanal bekommt sie eine Nummer, unter der sie sich ein besonderes Messer besorgen kann. Jedes Mal, wenn sie sich mit diesem Messer ritzt, gerät sie in ein Spiel, das an Computerspiele erinnert, in denen man bei einem bestimmten Level vorrücken kann zur nächsten Aufgabe. Gerade diese Fortsetzung der Aufgaben und Erlebnisse treibten Agnes immer wieder dazu, zu ihrem besonderen Messer zu greifen, auch wenn sie sich anschließend für ihre Verletzungen schämt. “Das Spiel ist eine einzige Bedrohung” aber “es ist besser sich zu quälen als sich zu langweilen”.
Im Spiel erkennt Agnes Schulkameraden; aber auch alte, einsame Menschen finden sich bei den Wettkämpfen und Prüfungen ein oder depressive Menschen. Schnell wird Agnes klar, dass am Ende des Spiels der Tod lauert und sie scheint den Parcours besonders schnell durchlaufen zu können. Andere Mitspieler wie Jana “bleiben im Spiel hängen”, sie landen in der Psychiatrie.
Schnell verwandeln sich Glücksgefühle in Selbstekel und erst ein Freund sowie das Schicksal Janas helfen Agnes, einen Weg aus der Selbstzerstörung zu finden.
Zum Schluss des Buches erfährt der Leser in Kurzfassung, was aus den handelnden Personen in den nächsten 30,4 Jahren danach wurde.
Die Autorin greift das Suchtthema in einer faszinierenden Weise auf. Der Leser findet die Spiele, die oft abgewandelt sind aus bekannten Spielen, durchaus spannend. Er will selbst wissen, wie es weitergeht. Auf der anderen Seite sieht er, dass die Selbstverletzungen immer massiver werden und Agnes immer unglücklicher.
Wichtig ist auch, dass Agnes kein einfaches Messer benutzt, möglichen Nachahmern wird so eine Hürde in den Weg gelegt.
Die Traumsequenzen enthalten kleine schwarz-weiß-Zeichungen im Mangastil.
Das Buch ist durch seine Aufmachung und den Inhalt ein besonders Buch, aber es ist keine leichte Kost.
Die Autorin erhielt für ein anderes Buch 2003 den Peter-Härtling-Preis.

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Diese Rezension wurde verfasst von fee.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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