Der Himmel über dem Platz

Schlagwörter

• Adoleszenz
• Emanzipation
• Familie
• Freundschaft
• Mut
• Sport

Teaser

Wie entwickelt man sich als junge talentierte Sportlerin in einer männliche geprägten und dominierten Sportart weiter? Welche Wege muss man gehen und welche Schwierigkeiten sind zu bewältigen? Welche Entscheidungen sind die richtigen und hält man es aus, die Konsequenzen zu tragen? In dieser Situation steckt die Fußballerin Jo, deren ehrgeiziger Vater sie zur besseren Förderung in einer Jungenmannschaft trainieren und spielen lässt.

Beurteilungstext

In diesem Buch geht es um die Sportart Fußball, doch die Probleme, die thematisiert werden, weisen über die Sportart hinaus, lassen sich übertragen auf andere Sportarten und Erfahrungen, die man macht, und Entscheidungen, die man als Heranwachsende(r) trifft. Realistisch und wenig beschönigend wird Jos Alltag aus ihrer Perspektive geschildert: Der ehrgeizige Vater, die getrennt lebenden Eltern, die ebenfalls talentierte, tanzende Schwester, mit der sie ebenso in emotionaler Bindung wie in Geschwisterrivalität lebt, Loyalität und vermeintlicher Verrat gegenüber ihrer Mädchenmannschaft, Freundschaft und erste romantische Gefühle, die Herausforderung als Mädchen in einer Jungenmannschaft akzeptiert zu werden, Misserfolgserlebnisse, Geschlechterrollen und -erwartungen. Und das alles begleitet von der großen Freude am Fußballspiel und dem potenziellen Talent der Protagonistin, denen sie selbst gerecht werden möchte und die für sie oft genug in Widerspruch stehen. Erzählerisch überraschend und zugleich ein fantastisches, Zuversicht und Hoffnung schaffendes Element ist die Figur des unheimlichen Nachbarn, der über alles informiert ist, rätselhaften Zuspruch bietet und sich als Fußballgott entpuppt.

„Der Himmel über dem Platz“ ist ein ermutigendes Buch vor allem für Leserinnen, die neben den Herausforderungen vor denen Jugendliche allgemein stehen, ihren individuellen (sportlichen) Weg finden müssen und wollen. Aus meiner Sicht besteht die große Stärke des Buches darin, dass trotz des Settings der Geschichte eine große Affinität zur Sportart Fußball oder eine genaue Kenntnisse des Regelwerks nicht notwendig sind, um identitätsfördernde, unterstützende und positive Aspekte aus der Lektüre mitnehmen zu können.

Anmerkung

Begleitmaterial für den Unterricht kann kostenfrei über www.beltz.de/lehrer heruntergeladen werden.