Grenzgänger

Autor*in
Sax, Aline
ISBN
978-3-8251-5179-9
Übersetzer*in
Schweikart, Eva
Ori. Sprache
Holländisch/Niederlä
Illustrator*in
Seitenanzahl
494
Verlag
Urachhaus
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Stuttgart
Jahr
2019
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
19,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Drei Geschichten aus der DDR, die im Jahr 1961,1977 und 1989 spielen und deren Hauptfiguren miteinander verwandt sind

Beurteilungstext

Im Jahr 1961 wird die Mauer in Berlin gebaut. Julian aus Ostberlin hat sich kurz vor dem Beginn des Mauerbaus in Heike aus Westberlin verliebt. Um zu ihr zukommen, begibt er sich gemeinsam mit seinem Bruder auf eine gefährliche Flucht. 1977 studieren Marthe und ihr Bruder Florian in Ostberlin. Marthe ist die Nichte von Julian. Über den damals geflohenen Onkel weiß sie nicht viel, jedoch ist sie mit dem DDR-Regime nicht einverstanden und verteilt Flugblätter. Schließlich wird sie von der Stasi verhaftet. Nach ihrer Freilassung taucht sie unter. Ihre Cousine Sybille lebt 1989 in Ostberlin, als die DDR zerfällt. Marthes und Sybilles gemeinsame Großmutter liegt im Sterben und so treffen sich die beiden Cousinen im Krankenhaus. Sybille denkt, dass die medizinische Versorgung in Westberlin besser ist und versucht, mit ihrem Onkel Julian bzw. ihrem Cousin Florian Kontakt aufzunehmen. Ein Stasi-Mitarbeiter bietet ihr Hilfe an, wenn sie ihren Freundeskreis bespitzelt. Im November 1989 fällt die Mauer und Sybille kann selber nach Westberlin reisen.
Sicherlich hat die Niederländerin Aline Sax sehr detailliert und genau über die jeweiligen Zustände in der DDR (Mauerbau, Leben in der DDR und Mauerfall) recherchiert und jeder ehemalige DDR-Bürger wird zustimmen, wenn ich behaupte, dass es sicherlich so gewesen sein könnte. Damit schafft Aline Sax 30 Jahre nach dem Mauerfall einen wichtigen Tatsachenroman, der jungen Lesern die DDR näher bringt. Die Idee, dass die 3 Hauptfiguren weitläufig miteinander verwandt sind, ist clever gewählt. Zum Glück gibt es vorne eine Art Stammbaum, damit einem die Familienverhältnisse klar werden. Theoretisch hätte Aline Sax auch 3 einzelne Bücher schreiben können. Ich finde es nicht zwingend notwendig, dass alle 3 Geschichten in einem dicken Buch zusammen stehen, zumal man weder über das Schicksal von Julian noch über das Schicksal von Marthe am Ende etwas erfährt. Wünschenswert wäre gewesen, wenn alle 3 Hauptfiguren zum Schluss aufeinandertreffen oder man zumindest weiß, was aus ihnen geworden ist. Somit habe ich das Ende des fast 500 Seiten starken Buches als etwas unbefriedigend empfunden. Die verschiedenen Zeitabschnitte sind gut gewählt, jedoch nicht perfekt miteinander verbunden. Die Sprache ist leicht verständlich. Ein gewisses Vorwissen ist für den Leser vorteilhaft, da zum Beispiel Abkürzungen wie „Stasi“ nicht erklärt werden. Die besondere Beziehung der Geschwister Marthe und Florian in der mittleren Geschichte ist in meinen Augen fehl am Platz. Auch wenn ich mir einen Einsatz des Buches im Geschichtsunterricht der 9. Klasse gut vorstellen könnte, halte ich den Roman insgesamt für zu umfangreich und bewerte ihn nur mit empfehlenswert.

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Diese Rezension wurde verfasst von 25; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 27.12.2019

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