Das Mädchen und der Soldat
- Autor*in
- Sax, Aline
- ISBN
- 978-3-941787-70-4
- Übersetzer*in
- Pressler, Mirjam
- Ori. Sprache
- Niederländisch
- Illustrator*in
- de Bode, Ann
- Seitenanzahl
- 90
- Verlag
- Jacoby & Stuart
- Gattung
- –
- Ort
- Berlin
- Jahr
- 2016
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 14,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Im Ersten Weltkrieg, in einem kleinen Ort in Belgien begegnen sich ein kleines, blindes Mädchen und ein schwarzer Soldat auf einer Bank gegenüber einem Wirtshaus(17 Schritte davon entfernt). Das Mädchen entwickelt Vertrauen zu dem Soldaten und seinem Geruch nach gerösteten Erdnüssen. Freundschaft entsteht, und die beiden erzählen sich von ihren Familien.
Als die Bank eines Tages leer ist, macht sich das Mädchen auf die Suche nach “seinem” Soldaten.
Beurteilungstext
Diese berührende Geschichte aus dem Ersten Weltkrieg wurde vom Verlag mit viel Liebe zum Detail produziert. Weiße Seiten mit grüner Schrift erzählen von dem blinden Mädchen. Ebenso in der 3.Person wird das Leben des schwarzen Soldaten auf dunkel-olivgrünem Papier geschildert und hell eingedruckt. Das letzte Kapitel steht dann auf auf etwas hellerem militärischem Grün gedruckt. Die bewusste Farbwahl zieht sich durch das ganze Buch. Die Graustufen der alten Schwarz-Weiß-Fotos sind hier in Grünstufen zu finden,die sehr eingeschränkte Farbskala ist nur auf dem Umschlagbild durchbrochen worden. Soweit zur beeindruckenden Farbgestaltung des Buches.
Der Inhalt ist vergleichbar einem kurzen Taschenbuch auf 89 Seiten untergebracht, dabei wechseln Textteile über das Mädchen und den Soldaten. Man erfährt, was die andere Person etwa gleichzeitig macht, denkt und fühlt.
Da beide Personen sehr einsam sind und wenige Kontakte haben, spielt ihre Gefühlswelt die zentrale Rolle. Während der schwarze Soldat aud Afrika keine Anbindung an die weißen belgischen Soldaten hat und große Sehnsucht nach seiner Familie und seiner Kultur, wartet er auf das Kriegsende, bzw. glaubt er, dass er stirbt, als er verletzt im Lazarett aufwacht.
Das kleine Mädchen wünscht, dass sein Vater nicht stirbt, sondern aus dem Krieg zurückkehrt. Da es blind ist und die Mutter im Wirtshaus arbeiten muss, hat niemand Zeit für es und sein Erfahrungsbereich ist begrenzt auf die Umgebung des Wirtshauses bis zu der Bank, an der es eines Tages den fremden Soldaten triftt.
Kennenlernen und Freundschafts- und Vertrauensaufbau sind leise und behutsam geschildert und werden von den Menschen im Wirtshaus argwöhnisch beäugt.
Nach dem Ausbleiben des Soldaten und seiner Verletzung kommt es zu einer dramatischen Suchaktion: Das blinde Mädchen backt ein Brot für seinen Soldaten und will es ihm an die Front bringen.
Ein zartes Happyend wird angedeutet, denn als die beiden sich wieder begegnen, schöpft auch der Soldat wieder Lebensmut.
Das Buch klagt die Sinnlosigkeit von Krieg an und sollte zum thematischen Klassiker werden.