Glut und Asche
- Autor*in
- Blackman, Malorie
- ISBN
- 978-3-414-82187-4
- Übersetzer*in
- Prummer-Lehmair, ChristaFörs, Katharina
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 455
- Verlag
- Boje
- Gattung
- –
- Ort
- Köln
- Jahr
- 2009
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 18,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
In diesem zweiten Band der Trilogie bekommt die Alpha Sephy ein Kind von einem Zero, einem Freiheitskämpfer, der sie nur ausgenutzt hat? Durch ihre schwierige soziale Lage und dem Zweifel an der Liebe ihres Lebens wird Sephy depressiv und tötet ihre Tochter.
Beurteilungstext
Sephy ist eine Alpha, sie ist schwanger von einem Zero und lebt in einem Zero- Viertel. Sie ist eine Außenseiterin, die sich durch ihre Liebe zum Kindsvater von ihrer Familie trennte, nach dessen Tod aber allein durch ihre Hautfarbe auch von den Zeros nicht akzeptiert wird. Hinzu kommt, dass der Kindsvater ein Freiheitskämpfer war, diese aber werden von den Alphas brutal verfolgt. Sephys Vater, ein Politiker, ließ ihn hinrichten. Nach einigen miserablen Wohnungen findet sie Unterkunft bei ihrer Schwiegermutter.
Sie leidet, hat Schwierigkeiten, ihr Kind angemessen zu versorgen, zweifelt an ihren Entschlüssen, dem Rassismus und dem Sinn des Lebens. Wurde sie vom Vater ihres Kindes nur als Spielball benutzt? Auch das Angebot als Sängerin zu arbeiten ist eher eine Geschäftsidee der Band, die sich aber als Fehlschlag erweist.
Das Thema Rassismus ist in diesem Buch geschickt und packend aufbereitet. Die herrschende Klasse der Alpha ist farbig, die Zeros sind die Weißen. Allein dieser Kunstgriff verwirrt den Leser. Außer der Hautfarbe trennt die Rassen einiges. Anderes wie die Musik verbindet.
Ein zweiter Erzählstrang ist der der Widerstandskämpfer, auch sie keine einheitliche Gruppe mit einheitlichen Zielen. Und auch beim Widerstand engagieren sich nicht nur die Zero.
Ein dritter Erzählstrang ist die Geschichte des familiären Miteinander, das gemeinsame Wohnen mit der Schwiegermutter, die bereits einen Sohn verlor und deren anderer Sohn beim Widerstand und kriminell ist, zum Mörder wird sich keine Gefühle erlaubt.
Ein vierter Erzählstrang zeigt die langsame Annäherung an die eigenen Mutter und Schwester.
Ein fünfter Erzählstrang schildert die Überforderung einer jungen allein erziehender Mutter mit Geldsorgen, ohne Schulabschluss, ohne Zukunftspläne, und ohne soziale Anerkennung und mit großen Schuldgefühlen.
Der Leser begleitet die Protagonisten ca. 1/2 Jahr.
Erzählt wird diese Geschichte in 56 Kapiteln aus unterschiedlichen Perspektiven durch die Hauptpersonen. Daneben gibt es Zeitungsartikel zu politischen Ereignissen aus dem “Tagesboten”, eindrucksvolle und zum Nachdenken anregende Wortsammlungen zu Farbadjektiven und Gedichte.
Die Geschichte bietet unerwartete Wendungen und viel Stoff zum Nachdenken. Eine lohnenswerte Lektüre.