Himmel und Hölle
- Autor*in
- Blackman, Malorie
- ISBN
- 978-3-414-82086-0
- Übersetzer*in
- Prummer-Lehmair, Christa u.a.
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 510
- Verlag
- –
- Gattung
- –
- Ort
- Erlangen
- Jahr
- 2008
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 19,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Apartheid mit umgekehrten Vorzeichen: Sephy ist eine Alpha und stammt aus einer einflussreichen schwarzen Familie, Callum ist ein Zero, arm und weiß. Die beiden lieben sich, doch in einer Welt voller Rassismus und Hass haben sie keine gemeinsame Zukunft.
Beurteilungstext
Man muss schon eine gehörige Portion dick aufgetragener Klischees vertragen können und keine Probleme mit dramatischen Herz-Schmerz-Szenen haben, um dieses Buch wirklich zu mögen. Doch auch wer Malorie Blackmans Schreibstil zu trivial findet, muss sich eines eingestehen: Allein die Tatsache, dass man sich unbewusst immer wieder Sephy als Weiße und Callum als Schwarzen vorstellt, zeigt, wie tief die Benachteiligung Schwarzer in unseren Köpfen verankert ist. Deshalb hat ein Buch, das sich mit Rassendiskriminierung auseinander setzt, auf jeden Fall Aktualität.
Callum und Sephy wachsen beide in Familien auf, die sich mehr oder weniger bequem mit dem System arrangiert haben. Weil Callums Mutter Kindermädchen in Sephys Familie ist, kennen sich die Kinder von klein auf. Je älter sie werden, um so mehr stellen sie und auch viele ihrer Mitmenschen das rassistische System in Frage. Die Autorin beschreibt einerseits an vielen Beispielen, welche Formen Rassismus und Gewalt im Alltag annehmen. Andererseits zeigt sie verschiedene Wege, auf denen Menschen versuchen, Gleichberechtigung zu erwirken beziehungsweise zu verhindern. Auch Sephy und Callum nehmen - getrennt von einander - den Kampf für eine gerechte Gesellschaft auf und geraten bis in mörderische terroristische Kreise hinein. Malorie Blackman präsentiert eher den offenen, lauten Rassismus. Die subtileren Formen der Benachteiligung einzelner Gesellschaftsgruppen, wie deren Mangel an Kapital und Produktionsmitteln und das “Dichtmachen” einflussreicher Kreise, die eine zunehmend wichtigere Rolle spielen, spricht sie am Rande an.
Während sich die Geschichte am Anfang etwas schleppend warm läuft, wird sie im weiteren Verlauf immer actionreicher und spannender. Callum und Sephy fungieren dabei abwechselnd als Ich-Erzähler. Leider besteht eine gewisse Diskrepanz zwischen dem inhaltlich und sprachlich wenig differenzierten Stil der Erzählung, der eher weniger erfahrene Leser anspricht, und dem Umfang des Buches, der genau diese Zielgruppe abschreckt.
Insgesamt ist “Himmel und Hölle” ein lesenswertes Buch.