Ganz normal, oder?

Autor*in
Percival, Tom
ISBN
978-3-7432-1200-8
Übersetzer*in
Zeitz, Sophie
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Percival, Tom
Seitenanzahl
32
Verlag
Loewe
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)
Ort
Bindlach
Jahr
2022
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiVorlesen
Preis
14,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Wie es wohl wäre, wenn wir über Nacht besondere Fähigkeiten bekommen hätten? So wie Superman, Spiderman und Co? Norman war immer ganz normal. Aber eines Tages wachsen ihm Flügel, mit denen er fliegen kann. Er findet sie toll, aber was werden seine Freunde dazu sagen? Wie werden seine Eltern reagieren? Soll er seine Flügel erst einmal verstecken?

Beurteilungstext

Norman ist ein ganz normaler Junge, bis ihm eines Tages ein Paar Flügel wachsen. Damit hat er nicht gerechnet. Er probiert sie gleich aus und ist überglücklich, als er mit ihnen durch die Lüfte saust. Aber dann kommen Zweifel. Was werden seine Eltern und die anderen Leute zu diesen unglaublichen Flügeln sagen? Er zieht sich seine dicke gelbe Jacke über und versteckt so die Flügel. Er behält die Jacke immer an, schläft in ihr, badet in ihr und zieht sie auch auf dem Spielplatz nicht aus. Autofahren, Schwimmen gehen, Geburtstag feiern, alles geschieht in gelber, dicker Jacke. Nur im Regen fühlt sich Norman noch normal.

Er wünscht sich, dass die blöden Flügel niemals gewachsen wären. Beim Anblick der Vögel aber erinnert er sich, wie glücklich ihn diese neuen Flügel gemacht haben. Er zieht seine Jacke aus, breitet seine wunderschönen Flügel aus und erhebt sich in die Lüfte. Einige Kinder, auch in dicke Jacken gehüllt, beobachten ihn, ziehen ebenfalls ihre Jacken aus, und auf einmal ist der Himmel voller fliegender Kinder. Norman ist noch nie so glücklich gewesen und versteht, dass es so etwas wie "normal" gar nicht gibt. Er muss einfach nur er selbst, einfach nur Norman sein, um sich wohl zu fühlen.

Verstärkt wird diese Aussage des Buches durch die raffinierten Illustrationen. Norman und seine Accessoires sind bunt gemalt. Knalliges Gelb überwiegt, dazu Rot- und Grüntöne, die Flügel in blau, gelb, pink und weiß. Das Ambiente auf der Straße, in der Wohnung und auf dem Spielplatz ist ausschließlich grauschwarz gestaltet, ebenso die anderen Charaktere der Geschichte. Tristesse allerorten, nur die bunten Vögel am Himmel scheinen die Erlösung aus diesem Grau zu versprechen. So ist dann die letzte farbenfrohe Doppelseite wie ein Urknall, ein HUIII! in die Mitte geschrieben, auf himmelblauem Grund. Drumherum wirbeln, wie in einer Zentrifuge, neun Kinder mit bunten Flügeln, dazwischen bunte Vögel und Sterne.
Dieses Buch macht Mut, zu sich zu stehen und ein Anderssein nicht als Makel, sondern als besondere Eigenschaft zu verstehen und anzunehmen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von HiB; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 25.09.2022

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