Ich gehör dazu!
- Autor*in
- Percival, Tom
- ISBN
- 978-3-8458-4467-1
- Übersetzer*in
- Naoura, Salah
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- arsEdition
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- München
- Jahr
- 2021
- Lesealter
- 6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 15,00 €
- Bewertung
Teaser
Isabell wird durch die Armut ihrer Familie zur Außenseiterin ihrer bisherigen Lebensumwelt. Doch das Mädchen wehrt sich dagegen, unsichtbar zu sein und trägt so dazu bei, die Welt etwas besser zu machen.
Beurteilungstext
Tom Percival greift mit seinem Bilderbuch ein bedeutsames Thema auf. Er zeigt, wie Menschen durch Armut an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden und verdeutlicht das mit dem Bild des Unsichtbar- Werdens. Die Illustrationen erzählen von Liebe in der Familie und den bedrückenden Problemen, die schließlich zum Umzug in eine graue unschöne Stadtumgebung führen. Das Mädchen fühlt sich zunehmend unwohl, erlebt sich immer mehr an den Rand gedrängt und wird blasser, blasser und schließlich unsichtbar. Aber damit ist sie nicht allein. Ein alter Mann läuft kaum sichtbar über einen Platz. Eine Frau im Rollstuhl ist nur als Schatten zu sehen. Aber einige dieser Menschen sind aktiv, pflanzen Blumen, helfen Tieren oder reparieren Dinge. Isabell schließt sich an und kann so auch andere motivieren. Und durch ihr Tun werden die Menschen sichtbar. Zuerst die Gegenstände, die benutzt und verschönert werden, und schließlich die Kinder und Erwachsenen, die aktiv sind und ihr Leben und das der anderen verbessern.
Viele ganzseitige Illustrationen vermitteln eindringlich die kalte und abweisende Stimmung. Aus ihr leuchtet anfangs noch die grüne Farbe von Isabells Pullover heraus, als Lichtblick. Dann bleibt alles blaugrau und violett. Schneeflocken und eisiger Wind steigern den kalten Eindruck. Seiten mit eingestreuten Bildern verdeutlichen durch Beispiele sachliche Hintergründe und Zusammenhänge. Was heißt es, nicht genug Geld zu haben? Wie sieht es aus, nicht beachtet zu werden? Dabei sind Körperhaltung und Mimik der Figuren besonders hervorgehoben. Sie wirken vor hellem Hintergrund fast monumental.
Der knappe Text begleitet die Bilder. Er verdeutlicht oder führt Veränderungen ein. Somit werden Situationen, die zum Glück manche Kinder nicht kennen, deutlicher und unmissverständlich.
Mit der zunehmenden Aktivität von Isabell und den anderen Menschen zieht wieder leuchtende Farbe und Bewegung auf die Seiten ein.
Die Geschichte berührt emotional sehr stark. Auch wenn sie die Ursachen von Armut nicht aufgreift, trägt sie bei zum Verstehen gesellschaftlicher Verhältnisse und zeigt einen Ansatz zur Veränderung.
Bärbel Jähnert