Flutzeit

Autor*in
Provoost, Anne
ISBN
978-3-357-00520-1
Übersetzer*in
Schmidt, Silke
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
399
Verlag
Altberliner
Gattung
Ort
Berlin
Jahr
2003
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
19,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Re Jana ist mit ihrer lahmen Mutter, ihrem Vater und dem Waisenkind Put aus den Sümpfen in die Steinwüste gegangen, da dort ein Schiff gebaut werden soll und ihr Vater hofft als Schiffsbauer dort Arbeit zu finden. Die widersinnige Werft in der Wüste und der riesige Schiffsbau läßt die Menschen erst spät nachdenken über die Folgen ihres Tuns.

Beurteilungstext

Die Bibelgeschichte über Noahs Arche bildet den Rahmen dieses Romans. Der starken, eigenwilligen und mutigen Ich- Erzählerin Re Jana fällt es nicht schwer ihren Platz in der neuen Gesellschaft zu finden. Sie hat Talent im Wasserfinden, das in der kargen Gegend ein wertvolles Gut ist. Sie sieht ihre Chance indem sie den jüngsten Sohn des Baumeisters wäscht, einölt und pflegt. Sie wird Hams Geliebte, heiraten wird er aber eine andere Frau. Langsam werden die vielen Arbeiter, Frauen und Kinder auf die bevorstehende Sintflut vorbereitet und als das Wasser steigt und steigt ist klar, viele der Menschen werden jämmerlich ertrinken. Nur die Auserwählten haben zutritt. Der Bauherr und seine Familie und die Tiere. Re Jana will mit ihrem Vater in einem kleinen Boot die Flut überleben, aber Hams Bruder zerstört das Schiff und Ham versteckt sie auf der Arche. Als blinder Passagier wird sie die Reise ins Ungewisse antreten. Der Autorin gelingt mit dieser Sichtweise der Sintflut eine ungewöhnliche Deutung der Bibel. Sie erzählt von den Mensch, die mit den unterschiedlichsten Strategien versuchen ihr Leben zu retten, sei es mit religiöser Überzeugung oder durch heimtückischen Verrat. Die ultimativen Anweisungen gibt der Bauherr, er bestimmt über Leben und Tod, nutzt die arbeitenden Menschen schamlos aus und verschafft sich mit dem Brustton der Überzeugung alle Vorteile unter dem Deckmantel des Gottes, den “ Unnennbaren”. Fremde wie Re Jana und ihre Familie werden zwar geduldet und ihr Können ist gern gesehen, aber sie werden nie aufgenommen in die Gemeinschaft, immer wieder droht ihnen Vertreibung. Dieser streckenweise sehr kompliziert verfasste Roman, lebt vor allem von seinen starken Frauenpersönlichkeiten. Re Jana, ihre Mutter und Neelata sind ihren männlichen Begleitern durch ihre Willensstärke weit überlegen. Das Einlesen in die Geschehnisse ist etwas mühsam und fällt zu lang aus, ist die Hürde genommen, ist das Hineinbegeben in die “wilden Wasserfluten” nicht mehr schwer.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von wb.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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