Fell und Feder

Autor*in
Pauli, Lorenz
ISBN
978-3-7152-0737-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Schärer, Kathrin
Seitenanzahl
36
Verlag
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Zürich
Jahr
2017
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Der Hund und das Huhn führen ein Theaterstück auf. Darin geht es ebenfalls um einen Hund und ein Huhn, die zwar sehr unterschiedlich sind, aber aufgrund eines gemeinsamen Abenteuers dennoch zu guten Freunden werden. Ob in dieser Geschichte vielleicht ein wenig Autobiografie der beiden steckt?

Beurteilungstext

Vorhang auf für den Hund und das Huhn: Der Leser wird als Zuschauer direkt auf der ersten Seite in die Rahmenhandlung des Buches versetzt, in welcher Hund und Huhn hinter der Bühne darüber sprechen, wie sehr sie sich auf die Vorstellung freuen und wie aufgeregt sie sind. Mit den Worten „Der Vorhang geht auf“ beginnt dann auch tatsächlich die eigentliche Geschichte. So kommt zunächst erst noch die Titelseite des Buches samt bibliographischer Angaben, im Anschluss daran beginnt das Theaterstück und damit die Binnenhandlung. In dieser erleben Hund und Huhn gemeinsam ein Abenteuer, in dem der Hund einen Freund und das Huhn einen Piratenschatz finden möchte. Sie unterstützen sich gegenseitig bei ihren jeweiligen Vorhaben und merken dabei, dass sie beide bereits das gefunden haben, was sie zu suchen glaubten. Die Binnenhandlung endet mit dieser Erkenntnis, der Übergang von der Binnen- in die Rahmenhandlung wird durch die Verbeugung der beiden Schauspieler geschaffen. Die Rahmenhandlung endet mit einem kurzen Gespräch von Hund und Huhn hinter der Bühne, in welchem sie sich darüber austauschen, dass es beim Theater um das richtige Leben geht.
Die schöne Geschichte zwischen Hund und Huhn sowie die Passung zwischen Rahmen- und Binnenhandlung werden durch die wunderschöne Gestaltung des Bilderbuchs unterstützt. Die Bilder sind gerade ausreichend detailliert gezeichnet, sodass es auf fast jedem Bild etwas zu entdecken gibt, der Blick aber dennoch nicht vom Wesentlichen abgleitet. In Buntstiftzeichnung sind der Hund und das Huhn sehr detailgetreu gestaltet, Mimik und Gestik sind klar zu erkennen. Interessant ist darüber hinaus, dass auf Bildebene zwischendurch immer wieder deutlich wird, dass es sich bei der Geschichte der beiden um ein Theaterstück handelt. So ist immer mal wieder ein Stück Vorhang zu sehen, Wolken, die eindeutig an Holzstäben montiert und somit offensichtlich dekorative Bühnenelemente sind, einen Fuchs und ein Schwein, welche mit Knabbereien und einem Schild die Pause verkünden, etc. An dieser Stelle ergänz die Bildebene folglich die Textebene, welche keine Hinweise auf den Rahmen des Theaterstücks beinhaltet und somit eigenständig erscheint.
Auch sprachlich hat das Buch viel zu bieten. Bereits im Titel wird deutlich, dass Klangähnlichkeiten Teil des Buches sind, was auch an den Wörtern „Hund“ und „Huhn“ erkennbar wird und sich durch das gesamte Buch zieht („Wunschbusch“, „wischelt und wuschelt“ „Ein Klavier? Er verzweifelt schier“). Neben diesen Klangähnlichkeiten wurden Wortspiele („Der Hund nickt: ‚Und ich bin ganz aus dem Hundehäuschen!‘“) sowie rhetorische Mittel („Abenteuer ist Abenteuer. Aber sicher ist sicher“) verwendet. So ist auch die Sprache des Buchs sehr ansprechend und steht den schön gestalteten Bildern in nichts nach.
Mir hat das Bilderbuch außerordentlich gut gefallen. Die besondere Struktur der raffiniert eingebauten Rahmen- und Binnenhandlung einer dennoch wahren Geschichte, die wirklich sehr ansprechenden, detailliert gezeichneten Bilder sowie die gleichzeitig besondere, aber auch einfach gehaltene Sprache sorgen für ein Lesevergnügen, in dem ein jeder Leser voll auf seine Kosten kommen dürfte.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von 148; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 29.12.2017

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