F.E.A.R.

Autor*in
Zöller, Elisabeth
ISBN
978-3-446-24937-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
283
Verlag
Hanser
Gattung
Ort
München
Jahr
2015
Lesealter
16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
16,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Brand - Berichte - Verrat: Clara hat sich in den gutaussehenden, zärtlichen und immer etwas geheimnisumwitterten Joonas verliebt. Sie haut von zuhause ab und fährt mit ihm in dessen finnische Heimat. Unversehens gerät sie als Verdächtige in einen Brandanschlag, bei dem sie Joonas und seine Kumpel beobachtet hat. Nun muss sie der Polizei Rede und Antwort stehen und will dabei ihre Liebe nicht verraten.

Beurteilungstext

In einer hellen Mittsommernacht hat sich Clara nach einem Streit mit Joonas auf die Insel ihrer mütterlichen Freundin Seita zurückgezogen und beobachtet dann den Brandanschlag auf ihr Cafè und Wohnhaus, von dem nur noch rauchende Trümmer übrigbleiben. Seita wird dabei schwerverletzt und stirbt in den nächsten Tagen. Clara versucht sich zu verstecken, wird aber von der ermittelnden Polizei geschnappt. Man weiß, dass sie mit Joonas und den neofaschistischen jungen Männern vom Johanson-Hof zu tun hat. Da aber Joonas der Sohn der Ministerpräsidentin ist, will die Polizei nicht allzu offensiv ermitteln. So versucht der verständnisvolle und geduldige Kommissar Kekkonen Clara zu einer Aussage bzw. zu Hinweisen auf Joonas Verbleib zu bewegen. Sie soll einen Bericht schreiben über ihre "Geschichte" mit Joonas.
In den knapp zwei Wochen der erzählten Handlung (Mitte Juni bis Anfang Juli) erfährt man nun in 36 "Berichten" aus Claras Sicht wie alles kam. Sie versucht dabei immer Joonas zu schützen und die möglicherweise bedrohliche Realität (Joonas ist der Anführer einer neofaschistischen, gewalttätigen, ja sogar mörderischen Truppe) zu verdrängen und ihn nicht an den ihre Aufzeichnungen mitlesenden Kommissar zu verraten, was ihr auch weitgehend gelingt. Das hat tödliche Folgen: Denn sie hat heimlich den jungen Heikki, der sie sanft und vertrauenswürdig betreut, beauftragt, Joonas zu kontaktieren. Von diesem Auftrag kommt er nicht mehr lebend zurück.
Ebenso wenig zwei Journalisten, die der von Joonas angeführten "Finnischen Armee" auf der Spur waren.
Für Clara bricht ihre Welt zusammen, als Joonas sie am Ende im Schutz seiner einflussreichen Mutter in der Öffentlichkeit als durchgeknallte Rechtsradikale darstellt, die sowohl den armen Joonas verführt als auch den Brandanschlag verübt hat. Außerdem besitzt der die Dreistigkeit, sie danach anzurufen und weitere "Aktionen" seiner Truppe anzukündigen.
"Fear" ist ein Buch, das verstörend wirkt - selbst auf die Rezensentin, die dem jugendlichen Alter weit entrückt ist. Verstörend deshalb, weil hier gar nichts wieder gut wird und man sich fragt, wie diese weibliche Protagonistin mit der Schuld, die sie auf sich geladen hat, fertig werden kann. Denn auch ohne den "Verrat" von Joonas ist sie mitschuldig geworden an den Verbrechen der Gruppe (vor allem dem Tod Heikkis).
Gut und spannend erzählt, glaubwürdig in den politischen Befunden ist das Buch
empfehlenswert vor allem für jugendliche Leserinnen ab 16 Jahren, die sich auf den Konflikt zwischen Liebe und verbrecherischem Tun des Geliebten und den damit verbundenen Fragen stellen wollen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ASR.
Veröffentlicht am 01.01.2016

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