Familie von Stibitz - Ein hundsgemeiner Polizist
- Autor*in
- Sparring, AndersGustavvsson, Per
- ISBN
- 978-3-446-26819-7
- Übersetzer*in
- Buchinger, Friederike
- Ori. Sprache
- Schwedisch
- Illustrator*in
- Gustavsson, Per
- Seitenanzahl
- 62
- Verlag
- Hanser
- Gattung
- Buch (gebunden)Erstlesebuch
- Ort
- München
- Jahr
- 2020
- Lesealter
- 6-7 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 10,00 €
- Bewertung
Teaser
Die Familie von Stibitz muss nachweisen, dass ihr Hund ordnungsgemäß gekauft worden ist - so verlangt es der neue und sehr strenge Polizist. Hier beginnt eine köstliche und irrwitzige Geschichte, an deren Ende der Hund bleiben darf und der neue Polizist entlarvt wird.
Beurteilungstext
In den ersten beiden Bänden lernt man die Familie von Stibitz kennen. Ihre Kennzeichen sind quergestreifte Klamotten, Augenbinden und ihr Hang zum Stehlen. Gegenpol ist der emsige Polizist Paul Eisig, der sich aber mit Ture, dem einzigen nicht-kriminellen Mitglied der Familie von Stibitz angefreundet hat. Er schenkt ihm zum Geburtstag den größten Lolli der Stadt. Im zweiten Band lernt man Ganoven-Oma kennen, die seit Ewigkeiten im Knast sitzt, aber immer Besuch bekommen darf. Ausgerechnet in Schummel-Lisa, eine Mitgefangene, verliebt sich der Polizist Paul Eisig.
Jetzt, im dritten Band der schwedischen Serie, tritt ein neuer Polizeikollege von Paul Eisig auf. Er ist sehr streng und verlangt von allen Dingen, die man besitzt, eine Quittung, besonders von Hunden. Ture fürchtet um seinen Hund, da er keine Quittung hat. Doch Ganoven-Oma kann aushelfen. Sie hat von einem gewissen Hasso Töle Tures Hund gekauft und sich eine Quittung geben lassen. Alles scheint gut zu werden, doch Tures Hund frisst aus Versehen die Quittung und der neue strenge Polizist sperrt den Hund weg. Er soll mit anderen Hunden an den Nordpol gebracht werden, entweder als Schlittenhund oder als Eisbärfutter. In einem furiosen Showdown kommt es zum glücklichen Ende: Der Hund darf bleiben und der neue Polizist wird entlarvt. Mehr soll nicht verraten werden.
Ein glückliches Ende also!?
Doch bleiben einige Fragen. Warum gehorcht Tures Hund sofort dem neuen Polizisten? Wo steckt der Hundeverkäufer jetzt? Warum sperrt dieser neue Polizist viele Hunde im Revier ein? Warum will er sie verkaufen? Und wie hängt das alles zusammen? Bei einem weiteren Lesen mit Kindern können Spuren verfolgt werden, eventuell frühere Stellen nochmals gelesen werden und dann erkennt man den Weg, den die Autoren gelegt haben.
Und aus einem anderen Grund sollte man das Buch mit Kindern mindestens zwei Mal lesen. Die beiden Autoren ändern manchmal die Erzählperspektive. Das mag in diesem Lesealter noch ungewohnt sein, da Kindern in diesem Alter wahrscheinlich nur linear erzählte Geschichten vertraut sind. Es sind Kapitel eingestreut, die aus der Ich-Perspektive des Hundes berichten. Hier taucht dieser schräge skandinavische Humor wieder auf. Der Hund meint, er heiße "Schnauze Schnüffler", da ihn die Menschen so ansprechen, doch dass er ruhig sein soll, begreift er nicht, er berichtet, dass Hunde immer eine Art Schnur dabeihaben, wenn sie mit Menschen spazieren gehen...
Und noch etwas zeichnet dieses Buch für Leseanfänger oder etwas Geübtere aus: Ehe die Geschichte beginnt, wird auf völlig unkomplizierte Art und Weise der Begriff "Quittung" erklärt und welche Bedeutung sie haben kann. Wie bereits in den beiden anderen Bänden werden unter dem Titel "In dieser spannenden Geschichte kommen vor:" - Stichpunkte genannt, die für die Erzählung wichtig sind. Hier kann man mit Kindern zunächst selbst eine Geschichte erfinden oder diese Stichpunkte als "roten Faden" während des Vorlesens benutzen.
Ein fröhliches und spannendes Buch aus der Reihe der Familie von Stibitz, erfrischend erzählt, köstlich verpackter Humor und langsames Heranführen der Leser*innen an Ironie und Perspektivwechsel.
Die bunten Zeichnungen karikieren die Klischeevorstellungen von "Dieben" und "Polizisten", was zu einer Relativierung führen kann. Außerdem sind sie unterhaltsam witzig. Gelungen ist auch die Einbindung der Bilder auf Seite 54 als Comicstrip in den Text und die Doppelung und zugleich Veränderung einer ähnlichen Szene auf Seite 55 und Seite 57. Der nächste Band kann kommen!