Familie von Stibitz Der Riesenlolli-Raub
- Autor*in
- Sparring, Anders
- ISBN
- 978-3-446-26621-6
- Übersetzer*in
- Buchinger, Friedericke
- Ori. Sprache
- Schwedisch
- Illustrator*in
- Gustavsson, Per
- Seitenanzahl
- 63
- Verlag
- –
- Gattung
- Buch (gebunden)Erstlesebuch
- Ort
- München
- Jahr
- 2020
- Preis
- 10,00 €
- Bewertung
Teaser
Familie von Stibitz kauft niemals etwas ein, denn Papa Ede, Mama Fia und Tochter Ella sind alle Meister im Stibitzen. Oma von Stibitz sitzt wegen dieser Delikte schon im Gefängnis. Nur Ture ist aus der Art geschlagen, denn er mag nicht stehlen. Doch trotz ihrer „kriminellen“ Lebensweise ist die Familie eine außerordentlich liebevolle Gemeinschaft. Deshalb soll Ture zum Geburtstag auch seinen Riesenlolli bekommen.
Beurteilungstext
Mit Freude nimmt man zur Kenntnis, dass dieses Buch der erste Band einer beginnenden Reihe von Ganovengeschichten ist. Denn diese liebenswerte kriminelle Familie von Stibitz hat das Potential, süchtig zu machen. Auch wenn der Autor zu Beginn die kleinen Krimi-Freunde darauf hinweist: „Mach es nicht wie die Familie von Stibitz!“, so wird man mit größtem Vergnügen am Familienleben und den Diebestouren derer von Stibitz teilnehmen. Die Familie agiert völlig gewaltfrei und beklaut sich auch gerne mal gegenseitig: Tures Socken oder Papa Edes „Kuhfuß“, das unentbehrliche Werkzeug für seine Einbrüche, verschwinden und tauchen wieder auf. Man kann diese verschwundenen Dinge gelegentlich beim genauen Hinschauen in den Illustrationen finden. Wichtigstes Thema in dieser „Räubergeschichte“ ist Tures Geburtstag. Der Junge ist das einzige ehrlich geratene Familienmitglied derer von Stibitz. Die Eltern Ede und Fia sowie das im Klauen so begabte Schwesterchen Ella wollen unbedingt Tures Herzenswunsch erfüllen und ihm den Riesenlolli aus dem Süßwarengeschäft bescheren. „Aber nur wenn er nicht zu teuer ist“, lautet Tures bescheidene Bedingung. Dies findet seine Familie sehr lustig und macht sofort einen Plan, wie diese Riesensüßigkeit kostenlos zu erwerben sei. Es ist wahrhaftig nicht die einfachste Art, um unbemerkt an den Lolli zu kommen, und endet auch als Fehlschlag. Dass Ture trotzdem zu seinem ehrlich erworbenen Geschenk kommt, verdankt er ausgerechnet dem geplagten Polizisten von nebenan. Was diese Geschichte so liebenswert macht, sind all die vielen Details, die sehr komisch und witzig sind, die aus der Lebenswelt der jungen Leserinnen und Leser stammen und deshalb für sie gut verständlich sind. Der Text und die Schriftgröße sind Erstlesenden angemessen und mit den Abbildungen abwechslungsreich angeordnet. Der Autor hat sehr oft Dialoge und direkte Rede verwendet. Großartig sind die farbigen Illustrationen auf jeder Seite. Sie ergänzen den jeweiligen Text sehr zutreffend, sind aber auch für sich schon eigenständige kleine Geschichtchen. Die Familienmitglieder und ihr Hund Schnüffler tragen die obligatorische schwarze Augenbinde, ohne die echte Diebe ja nicht auskommen. Trotzdem ist die Mimik jeweils darunter zu erkennen, und man sieht die Freude, den Schalk und auch die Enttäuschung der Familienmitglieder deutlich, je nach Situation. Sehr gelungen sind auch die Figuren des Polizisten oder der „Jette von der netten Zuckerecke“. Kinder und Erwachsene werden deshalb diesen herrlichen „Krimi“ immer wieder in die Hand nehmen.